Ärzteschaft
Chef des Hausärzteverbandes verlangt Klarheit über Astrazeneca
Dienstag, 6. April 2021
Berlin – Zum Start der Coronaimpfungen in vielen Hausarztpraxen in Deutschland hat Ulrich Weigeldt, Chef des Deutschen Hausärzteverbands, Klarheit über die Nebenwirkungen des Vakzins von Astrazeneca angemahnt. „Impfen darf nicht zur Mutprobe werden – weder für die Patienten noch für den Arzt“, sagte der Chef des Hausärzteverbandes der Bild.
Bund und Länder hatten vor einer Woche nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) beschlossen, den Impfstoff von Astrazeneca in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahre einzusetzen. Hintergrund sind Fälle von in Hirnvenenthrombosen.
Es fehle an Klarheit, welche Vorerkrankungen und Prädispositionen die Geimpften gehabt hätten, bei denen solche Hirnvenenthrombosen aufgetreten seien, kritisierte Weigeldt. „Hausärzte kennen ihre Patienten und könnten differenzierte Entscheidungen treffen – alle unter 60 Jahre von der Impfung mit Astrazeneca auszuschließen, ist sehr holzschnittartig.“
Dennoch will Weigeldt seinen Kollegen nicht empfehlen, die Vorgabe der STIKO zu umgehen. „Wenn da irgendetwas passiert, gibt es einen Riesenaufstand.“ © dpa/aerzteblatt.de

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