Ärzteschaft
S3-Leitlinien: AWMF sammelt Themenvorschläge für Evidenzberichte
Mittwoch, 7. April 2021
Düsseldorf – Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) sammelt im Augenblick Themenvorschläge für Evidenzberichte für S3-Leitlinien. Wissenschaftliche Medizinische Fachgesellschaften können diese an die AWMF übermitteln.
Mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz hat die Bundesregierung seit 2020 erstmals zwei Möglichkeiten zur unabhängigen Finanzierung der Leitlinienarbeit der in der AWMF vernetzten Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften eröffnet.
Zum einen die Finanzierung kompletter S3-Leitlinienprojekte nach Ausschreibung durch den Innovationsfonds und zum anderen die Erstellung von Evidenzberichten für S3-Leitlinien durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Für diese Evidenzberichte stehen bis zu zwei Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung, informiert das Deutsche Netzwerk Evidensbasierte Medizin (EbM-Netzwerk).
Die Evidenzberichte werten die vorhandene Studienliteratur systematisch aus. Die Förderung soll die Leitlinienarbeit unterstützen, zum Beispiel indem die Evidenzberichte zur Erstellung neuer oder aktualisierter S3-Leitlinien beitragen oder vorhandene S2-Leitlinien aufwerten.
Die AWMF soll die Themenvorschläge bis Ende Mai an das Bundesministerium für Gesundheit übermitteln. Das Ministerium wird das IQWiG dann beauftragen.
Die AWMF hat ihre Mitgliedsfachgesellschaften aufgefordert, diese Chance wahrzunehmen und bis Ende April Themenvorschläge einzureichen. Dazu hat die AWMF ein Formular erstellt.
„Bitte beachten Sie, dass das IQWiG keine Evidenzberichte zu onkologischen oder DMP-relevanten Themen erstellt“, hieß es ergänzend aus dem EbM-Netzwerk. © hil/aerzteblatt.de

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