Politik
Krankenhäuser fahren Regelversorgung wieder zurück
Dienstag, 13. April 2021
Berlin – Zahlreiche Krankenhäuser in Deutschland fahren aufgrund der COVID-19-Pandemie ihre Regelversorgung wieder zurück. Laut einer Befragung des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) unter 223 Krankenhäusern berichten 88 Prozent von einem Rückgang der Regelversorgung im Vergleich zur Normalauslastung um mehr als zehn Prozent.
Fast die Hälfte davon verzeichnete einen Rückgang von mehr als 20 Prozent der stationären Fälle. Drei Viertel der Häuser gaben an, ihre Regelversorgung deutlich (55 Prozent) oder in nennenswertem Umfang einschränken (20 Prozent) zu müssen. Nur ein Viertel teilte mit, die Belastung falle gering aus.
Gut ein Drittel der befragten Kliniken hält darüber hinaus eine Überlastung des eigenen Standortes für wahrscheinlich, sodass einzelne medizinisch dringliche Fälle an umliegende Krankenhäuser verwiesen werden müssten. 14 Prozent rechnen damit, dass weder sie selbst noch umliegende Häuser alle medizinisch dringlichen Fälle aufnehmen können. In diesem Fall müssten überregionale Patientenverlegungen stattfinden.
Für den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, zeigen die Zahlen, dass die Politik unbedingt konsequent handeln muss, um die dritte Welle zu brechen. Es drohe aber „offensichtlich keine komplette Überlastung des Systems“. So gehe die Hälfte der Krankenhäuser davon aus, dass absehbar alle medizinisch dringlichen Fälle behandelt werden könnten.
Positiv ist für Gaß, dass durch die voranschreitenden Impfungen das Personal offenbar deutlich besser geschützt ist als noch in der ersten und zweiten Welle. 50 Prozent der befragten Krankenhäuser gaben an, dass die Personalausfälle wegen Coronainfektionen oder Quarantäne im Vergleich zur zweiten Welle deutlich zurückgegangen seien.
Die Ergebnisse der Umfrage beruhen auf der Onlinebefragung einer repräsentativen Stichprobe von 223 Krankenhäusern ab 50 Betten in Deutschland, die am 8. und 9. April 2021 durchgeführt worden ist. © may/kna/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema



Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.