Politik
Gesundheitsminister bittet pensionierte Ärzte und Pflegekräfte um Hilfe
Freitag, 16. April 2021
Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommerns Krankenhäusern wächst der Druck auf Ärzte und Pflegekräfte wegen der stark gestiegenen Coronainfektionszahlen. Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) appellierte gestern Abend an ehemalige Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger, in den Kliniken bei der Patientenversorgung mitzuhelfen. „Jeder, der sich dazu bereiterklärt, ist gerne gesehen“, sagte er.
„Wir brauchen qualifiziertes Personal, um die Herausforderungen der nächsten Wochen bewältigen zu können.“ Es helfe bereits, wenn sich ehemalige Medizinfachkräfte für zwei oder drei Wochen oder einen Monat zur Hilfe bereiterklärten. In dieser Zeit könnten sich die Kollegen, die heute im Dienst seien, erholen, sagte der Minister. Auch müssten andere dringende Operationen abgearbeitet werden.
Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag in Mecklenburg-Vorpommern gestern bei 149. Am Vortag hatte sie mit 158,3 den bisherigen Höchstwert erreicht. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sagte, die Krankenhäuser meldeten eine zunehmende Auslastung.
Es gelte, den drohenden Kollaps des Gesundheitssystems im Land zu verhindern. Deshalb zieht sie die Coronanotbremse: Von Montag an sollen Schulen, Kitas und die meisten Geschäfte im Land schließen. © dpa/aerzteblatt.de

Falsch verstanden, liebes Ärzteblatt. Der Druck auf die Politik steigt, nicht auf Ärzte oder
Das Personal kann nicht mehr tun als arbeiten. Wenn der Behandlungsbedarf höher als wird als es die Personalkapazität hergibt, dann liegt ein Versagen vor. Die Personalkapazität wird durch politische Rahmenbedingungen festgelegt. Wenn es beim Personal zu Engpässen kommt, ist das ein Problem der Politik - und nicht von Ärzten oder Pflegekräften.

Nachrichten zum Thema


Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.