Politik
Klinisches Krebsregister in Hessen jetzt voll arbeitsfähig
Dienstag, 20. April 2021
Frankfurt am Main – Das klinische Krebsregister in Hessen ist jetzt vollständig einsatzfähig. Das teilten die Hessischen Krankenkassen zusammen mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration mit. „Das Hessische Krebsregister ist auf dem besten Weg, zu einem entscheidenden Bestandteil der gesundheitspolitischen Infrastruktur des Landes zu werden“, sagte der Sozialminister des Landes, Sozialminister Kai Klose (Grüne).
Das Register erfasst und verarbeitet Patientendaten zu Auftreten, Behandlung und Verlauf von Tumorerkrankungen. Sie werden vor allem der Wissenschaft zur Verfügung gestellt, um neue Erkenntnisse in der Krebsforschung zu gewinnen. Das Register soll zudem Ärzte dabei unterstützen, die onkologische Versorgungssituation umfassend zu bewerten und auf dieser Basis Entscheidungen im Kampf gegen den Krebs zu treffen.
„Es sind besonders die Patienten, die direkt von der Arbeit des nun voll funktionsfähigen Krebsregisters profitieren“, erläuterte Claudia Ackermann, Leiterin des Verbandes der Ersatzkassen, Landesvertretung Hessen, stellvertretend für die Krankenkassen.
Onkologen könnten die unterschiedlichen Heilungsverläufe einsehen und so Rückschlüsse ziehen, welche Behandlungsmethode für welches Stadium einer bestimmten individuellen Tumorerkrankung am erfolgversprechendsten seien.
Das Krebsregister leiste damit einen wertvollen Beitrag zur Qualitätssicherung und -steigerung der onkologischen Versorgung. Ackermann betonte, die Patientendaten im Register seien gut geschützt.
Ein Krebsregister gibt es in Hessen bereits seit dem Jahr 2001. Als epidemiologisches Krebsregister erfasste es zunächst die Krebsneuerkrankungen und -sterbefälle in der hessischen Bevölkerung und führt Auswertungen zu Auftreten, Sterblichkeit und Überleben sowie Analysen zu zeitlichen und örtlichen Auffälligkeiten durch.
Im Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz wurden die Bundesländer im Jahr 2014 beauftragt, flächendeckende klinische Krebsregister einzurichten, die deutlich mehr Informationen enthalten. In der Folge hatte es Kritik gegeben, der Aufbau der Register komme zu schleppend voran. © hil/aerzteblatt.de

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