NewsPolitikBisher 59 Fälle von Hirnthrombosen nach Astrazeneca-Impfung
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...

Politik

Bisher 59 Fälle von Hirnthrombosen nach Astrazeneca-Impfung

Mittwoch, 21. April 2021

/Matthieu, stock.adobe.com

Langen – Bis zum 15. April sind dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) 59 Fälle von Sinus- und Hirnvenenthrom­bosen nach Impfung mit dem Astrazeneca-Impfstoff gemeldet worden, darunter 45 Frauen und 14 Män­ner. Das schreibt das PEI auf seiner Internetseite.

Die Behörde gibt an, dass die Meldungen Personen betrifft, die in den sechs Wochen zwischen dem 13. Februar und dem 31. März geimpft worden waren. Die Beschwerden traten ausschließlich nach der ers­ten Impfung auf. Bis Mitte April wurden nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) mehr als 4,2 Millionen Erstdosen und 4.153 Zweitdosen des Impfstoffs verabreicht.

Bei 57 der 59 Fälle wurden die Thrombosen innerhalb von 29 Tagen nach der Impfung symptomatisch. Bei zwei Fällen, in beiden waren Frauen betroffen, konnte zum Zeitpunkt des Auftretens keine Angaben gemacht werden. Bei 31 der 59 Betroffenen kam es auch zur Thrombozytopenie, dies spätestens nach 17 Tagen.

Von den 45 betroffenen Frauen im Alter zwischen 20 und 72 Jahren waren fünf älter als 60 Jahre, sechs sind verstor­ben. Von den 14 betroffenen Männer waren zwei zwischen 60 und 70 Jahre alt, alle übrigen eben­f­alls jünger als 60. Auch von den Männern sind sechs Betroffene gestorben.

Das British Medical Journal hatte vor kurzem gemeldet, dass in Großbritannien unter den dort mehr als 20 Millionen Menschen, die mit dem Astrazeneca-Impfstoff geimpft worden waren, 79 Fälle der seltenen Thrombosen und Thrombozytopenien aufgetreten waren, 19 dieser Patienten starben, so die Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency, das Pendant zum deutschen PEI.

Dies hieße, so das BMJ, dass es eine solche Nebenwirkung unter 250.000 Geimpften gegeben habe (0.0004 Prozent) und einen Todesfall unter einer Million Geimpften. In Großbritannien allein gebe es rund 3.000 Thrombembolien im Monat, begründen die Briten dies Entscheidung.

Inzwischen wird in Großbritannien jedoch Personen unter 30 Jahren, die kein hohes Risiko für eine problematische COVID-19 Erkrankung haben, empfohlen, wenn möglich auf einen anderen Impfstoff als Astrazeneca auszuweichen.

Zur Erklärung dieser besonderen Hirn- bzw. Sinusvenenthrombosen, stellt das PEI auf seiner Homepage Hintergrundinformationen bereit. Weil diese insbesondere in jüngeren Altersgruppen registriert worden sind, sollte der Astrazeneca-Impfstoff in Deutschland nur bei Menschen ab dem 60. Lebensjahr verwen­det werden, dies empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) als „heterologes Impfschema“ (4) auch für die zweite Impfung. © mls/aerzteblatt.de

Themen:
LNS
LNS

Fachgebiet

Stellenangebote

    Weitere...

    Archiv

    NEWSLETTER