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Telemedizin soll Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz verbessern

Donnerstag, 22. April 2021

Eine Pflegeexpertin für Herzinsuffizienz, sitzt im Telemedizincentrum Charite (TMCC) an einem Computerarbeitsplatz. /picture alliance, Christoph Soeder

Berlin – Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin, des Deutschen Herzzentrums Berlin (DHZB) und des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts wollen zusammen mit Industriepartnern die Versor­gung bei Herzinsuffizienz verbessern.

Im Rahmen des Projektes 5GMedCamp konzentrieren sie sich dabei auf Patienten mit einem perma­nenten Herzunterstützungssystem (Left Ventricular Assist System, LVAD). Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Projekt für drei Jahre mit insgesamt rund 2,1 Millionen Euro.

Bekanntlich waren die Herzunterstützungssysteme ursprünglich als vorübergehende Unterstützung des Kreislaufs bis zur Herztransplantation konzipiert. Inzwischen werden sie aber jährlich bei mehr als 1.000 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz als dauerhafte Versorgung angewandt. Laut den Forschern fehlen aber Konzepte, um die Patienten telemedizinisch zu betreuen.

„Dabei bietet die Telemedizin ein großes Potenzial, um eventuell auftretende Komplikationen wie Blutungen, Infektionen oder technische Probleme des Implantats frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln. Daher ist eine 24-stündige telemedizinische Mitbetreuung an allen Wochentagen für diese Patientengruppe medizinisch sehr relevant, erfordert aber eine kontinuierliche Übertragung und Über­wachung der Daten“, erläutert Friedrich Köhler, Leiter des Zentrums für kardiovaskuläre Telemedizin der Charité und Konsortialführer des Projekts.

Systeme der künstlichen Intelligenz, die auf dem schnellen Mobilfunkstandard 5G-basieren, können große Datenmengen schnell empfangen und in Echtzeit übermitteln. Im Projekt 5GMedCamp wollen die Wissenschaftler 5G-Campusnetzwerke, öffentliche Netze sowie Heimnetzwerke zum kontinuierlichen Monitoring von Vitaldaten kombinieren. Außerdem erproben sie Methoden der künstlichen Intelligenz zur Analyse der Streamingdaten.

„Wir müssen die Entwicklung neuer Kunstherzsysteme vorantreiben, aber auch den Einsatz der bestehen­den Systeme im Sinne unserer Patienten fortlaufend verbessern. Die Telemedizin hat hier großes Poten­zial, das wir aber nur gemeinsam schnell und effizient nutzen können“, betonte Volkmar Falk, ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin. © hil/aerzteblatt.de

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