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Ärzteschaft

Ärztinnenbund fordert flächendeckende Beratungsangebote zu sexueller Belästigung

Dienstag, 27. April 2021

/Andrey Popov, stock.adobe.com

Berlin – Der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB) hat die Ärztekammern in Deutschland aufgefordert, dem Vorbild der Ärztekammer Nordrhein zu folgen und eine Beratungsstelle für Betroffene sexueller Belästi­gung im beruflichen Kontext einzurichten.

„Es ist an der Zeit, dass alle Ärztekammern tätig werden. Die Beratungsstelle der Ärztekammer Nordrhein kann als Vorbild dienen“, sagte Christiane Groß, Präsidentin des DÄB. Sie wies daraufhin, dass der Deutsche Ärztetag in Münster 2019 festgehalten habe, dass es konkreter Maßnahmen bedürfe, um die Frauen und Männer im Gesundheitswesen besser vor Übergriffen zu schützen.

Der DÄB verweist in diesem Zusammenhang auf eine Erhebung aus dem Jahr 2019. Danach hatten 15 Prozent der Ärztinnen und Ärzte in den vergangenen drei Jahren sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz beobachtet.

Sieben Prozent der Medizinerinnen und Mediziner gaben an, selbst von Mitarbeitenden belästigt worden zu sein. Frauen sahen sich dreimal häufiger mit Übergriffen konfrontiert als Männer.

„Leider marginalisieren viele Personalverantwortliche solche Vorkommnisse nach wie vor“, kritisierte Groß. Im Einzelfall benötigten Betroffene eine persönliche, juristisch kompetente Beratung, wie sie mit dieser belastenden Situation umgehen sollten.

Auf Wunsch auch anonym, betonte die DÄB-Präsidentin. „Klar ist: Sexuelle Belästigung, die nicht aufgearbeitet wird, kann bei den Opfern schwere psychische Störungen auslösen“, warnte sie. © hil/aerzteblatt.de

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