Ärzteschaft
Autoimmunerkrankungen haben in Deutschland zugenommen
Donnerstag, 6. Mai 2021
Berlin – Autoimmunerkrankungen wie Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Multipler Sklerose (MS), Psoriasis und rheumatoider Arthritis werden in Deutschland immer häufiger. Gleichzeitig stieg der Anteil an Autoimmunpatienten mit Biologikatherapie in den vergangenen Jahren an.
Das berichten die Autoren einer Studie des Versorgungsatlas, einer Einrichtung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi). Datenbasis waren bundesweite vertragsärztliche Arzneiverordnungs- und Abrechnungsdaten.
Von 2012 bis 2018 ist danach der Anteil gesetzlich krankenversicherter Patienten mit mindestens einer dieser Autoimmunerkrankungsdiagnosen von 3,5 auf vier Prozent angestiegen. Dies entspricht einem Zuwachs von etwa 500.000 Patienten seit 2012.
Die Psoriasis betraf 1,8 Prozent aller gesetzlich Krankenversicherten im Jahr 2018 und war damit vor der rheumatoiden Arthritis (1,4 Prozent) die häufigste der genannten fünf Autoimmunerkrankungen. Die relative Zunahme der Prävalenz war bei Morbus Crohn mit einem Plus von 25 Prozent am stärksten.
Während 2012 noch 61 von 1.000 betroffenen Versicherten mit Biologika behandelt worden waren, sind es 2018 bereits 86 von 1.000 gewesen. Das entspricht einem Zuwachs von 43 Prozent.
Mit Ausnahme der MS zeigten alle Erkrankungen einen stetigen Zuwachs an Patienten mit Biologikabehandlung im Zeitverlauf. Dabei wiesen die beiden entzündlichen Darmerkrankungen und die Psoriasis jeweils Steigerungsraten von mehr als 100 Prozent auf. An MS erkrankte Patienten verzeichnen aber weiterhin den höchsten Biologikagebrauch.
2018 waren in Deutschland 23 biologische Arzneimittel für die Therapie der Autoimmunerkrankungen Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, MS, Psoriasis und rheumatoide Arthritis verfügbar. Sieben dieser Arzneimittel sind nach 2012 zugelassen worden. © hil/aerzteblatt.de

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