Ärzteschaft
S3-Leitlinie zur Therapie bei Autismus-Spektrum-Störungen erschienen
Donnerstag, 6. Mai 2021
Frankfurt – Einen Überblick über evidenzbasierte Therapie bei Autismus-Spektrum-Störungen bietet eine neue S3-Leitlinie. Sie stellt alle bis 2018 anhand kontrollierter oder randomisiert-kontrollierter Studien untersuchten Therapieansätze vor, die bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Autismus-Spektrum-Störung eingesetzt werden. Dies umfasst psychosoziale, medikamentöse und andere Interventionen.
An der fünfjährigen Arbeit an der Leitlinie haben sich zahlreiche Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Patientenorganisationen beteiligt. Federführend waren die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) und die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN).
„Da Autismus-Spektrum-Störungen komplexe, chronische Störungsbilder darstellen, ist die Leitlinie nach Therapiezielen geordnet“, sagte Christine Freitag, Direktorin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Frankfurt, die die Arbeit koordiniert hat.
Zu diesen Therapiezielen könnten gezielt die empfohlenen Interventionen für unterschiedliche Altersgruppen nachgelesen werden, erläutert sie den Umgang mit der Leitlinie. Sie betonte, zentral für die korrekte Interpretation und Umsetzung der Empfehlungen der S3-Leitlinie sei die Auswahl von individuellen sowie zum Alter und den kognitiven Fertigkeiten des Patienten passenden Therapiezielen.
Die Leitlinie richtet sich vorrangig an medizinisch-therapeutisches Fachpersonal, aber auch Mitarbeiter von Behörden sowie interessierte Betroffene, Angehörige und Laien können und sollen sie laut den Autoren konsultieren.
Sie bildet den zweiten Teil eines umfangreichen Leitlinien-Projektes. Der erste Teil der Leitlinie zur Diagnostik von Autismus-Spektrum-Störungen ist bereits 2015 erschienen. © hil/aerzteblatt.de

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