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Ländervergleich: Deutschland hinkt bei Digitalisierung in der Medizin hinterher

Freitag, 21. Mai 2021

/Thomas Andreas, stockadobecom

Bad Homburg – Deutschland hat im Vergleich zu anderen Ländern bei der Digitalisierung in der Medizin noch immer Nachholbedarf. Das geht aus einer Bevölkerungsumfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag von Fresenius in Deutschland, Spanien und den USA hervor. Demnach sind vor allem Spanien, aber auch die USA, in mehreren Bereichen deutlich weiterentwickelt.

Laut Analyse ist Spanien Vorreiter in Sachen Digitalisierung. Ob Vernetzung von Gesundheitseinrichtun­gen, Diagnosen von Krankheiten oder Telemedizin: Deutlich mehr als die Hälfte der Spanier gab bei je­dem dieser Bereiche an, dass die Digitalisierung der Medizin bereits eine große Rolle spielt.

Am deutlichsten fallen die Unterschiede zwischen den Ländern bei der Telemedizin aus. 55 Prozent der Spanier, immerhin noch 43 Prozent der US-Amerikaner, aber nur 16 Prozent der Deutschen messen der Telemedizin eine große Bedeutung zu. Dies zeigt sich auch in der Nutzung: Während etwa in den USA be­reits 22 Prozent die Möglichkeit von Videosprechstunden genutzt haben, sind es in Deutschland nur zwei Prozent.

Zwar wächst auch in Deutschland das Interesse an Telemedizin, dies ist allerdings eine Altersfrage. Von den unter 30-Jährigen könnten sich zwei Drittel einen virtuellen Arztbesuch vorstellen, von den 30- bis 44-Jährigen gut jeder Zweite, von den über 60-Jährigen dagegen nur 33 Prozent. Für mehr als jeden zweiten über 60 käme eine Videosprechstunde nicht in Frage.

Große Unterschiede bestehen laut Umfrage aber selbst bei einfachsten digitalen Angeboten im medizi­ni­schen Bereich – wie etwa der Online-Terminbuchung. So geben in Deutschland nur 15 Prozent der Bürger zu Protokoll, dass sie bei ihrem Hausarzt auch online einen Termin buchen können. In den USA und Spanien berichten jeweils 55 Prozent davon.

Entsprechend weit fallen auch die Nutzerkreise auseinander: In Deutschland haben erst acht Prozent der Bevölkerung schon einen Termin bei ihrem Hausarzt online vereinbart; in den USA sind es hingegen 35 Prozent, in Spanien sogar 42 Prozent.

Dass die Digitalisierung eher Chancen für die Medizin bringt, sehen die Befragten laut Studie in allen drei Ländern so. „Die Menschen verstehen immer besser, dass die Digitalisierung auch in der Medizin großen Nutzen bringt“, sagt Stephan Sturm, Vorstandsvorsitzender von Fresenius. Das sei eine gute Nachricht, denn der Erfolg digitaler Anwendungen hänge maßgeblich von ihrer Akzeptanz ab. © hil/sb/aerzteblatt.de

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