Vermischtes
IT-Verband fordert umfassende Strategie für die Digitalisierung des Gesundheitswesens
Mittwoch, 9. Juni 2021
Berlin – Der Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg) hat in einem Positionspapier zur Bundestagswahl 2021 die Bemühungen der Politik zur Digitalisierung im Gesundheitswesen gelobt. Der Verband fordert aber für die kommende Legislaturperiode weitere Anstrengungen und insbesondere eine umfassende Strategie.
„Der Stillstand der vorangegangenen Legislaturperioden konnte überwunden werden und darf sich in dieser Form auch nie wieder einstellen. Wie weit der Weg zur digitalen Versorgung der Patienten noch ist, hat die Coronapandemie in den zurückliegenden Monaten schonungslos offengelegt“, heißt es in dem Papier.
Bestimmende Aufgabe des kommenden Gesundheitsministers wird laut dem Verband sein, „die zahlreichen Einzelmaßnahmen zur Digitalisierung in eine umfassende Strategie einzubinden. Ein klares Zielbild gibt dem Gesamtprojekt dabei eine eindeutige Stoßrichtung, die allen Akteuren und Aktivitäten zur Orientierung dient“, so die Autoren des Papiers weiter.
Der bvitg formuliert 13 Punkte, die bei der Digitalisierung aus Sicht der Industrie wichtig sind. Dazu gehört unter anderem, alle Akteure des Gesundheitswesens an die Telematikinfrastruktur anzuschließen: „Die umfassende Vernetzung des Gesundheitswesens und damit die Digitalisierung selbst kann nur erfolgreich sein, wenn sie ganzheitlich gedacht ist.
Deshalb muss die Selektion der an die Telematikinfrastruktur angeschlossenen Nutzergruppen beendet und allen Akteuren und Leistungserbringern des Gesundheitswesens ein verlässlicher und sicherer Zugang zur Telematikinfrastruktur ermöglicht werden“, so der Verband.
Wichtig sei außerdem die finanzielle Förderung neuer Technologien nicht nur im Klinikbereich: „Zudem sind vergleichbare Angebote über den klinischen Sektor hinaus zu schaffen, um die nachhaltige Finanzierung eines digitalen Gesundheitswesens in allen Bereichen zu ermöglichen“, heißt es in dem Papier. Der Verband fordert zudem, auch der Industrie den Zugang zum nationalen Forschungsdatenzentrum zu ermöglichen, die digitale Kompetenz des Personals im Gesundheitswesen durch Fortbildungsangebote auszubauen und unterschiedliche Gesetzgebungen auf Landes- und Bundesebene zu harmonisieren.
„Hierzu sollte eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe etabliert werden, welche die unterschiedlichen Regelungen zusammenführt und vereinheitlicht. In diesem Zuge sollten die einzelnen Regelungen auch auf ihre Eindeutigkeit und ihren Bürokratieaufwand geprüft werden“, so der bvitg. © hil/aerzteblatt.de

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