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Abwasser soll Frühwarnsystem zur Pandemiebekämpfung liefern

Dienstag, 15. Juni 2021

Im Institut für Umweltmikrobiologie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) wertet der Virologe Doktor Rene Kallies mit der Biologielaborantin Franziska Beier am Computer Abwasserproben aus Klärwerken aus./picture alliance, Waltraud Grubitzsch

Mainz – Mithilfe von Abwasserproben wollen Wissenschaftler ein Frühwarnsystem zur Pandemie­bekämpfung aufbauen. Die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Anne Spiegel (Grüne) gab gestern den offiziellen Startschuss für das Pilotprojekt, an dem zunächst die Kläranlage Mainz und das Hauptklärwerk in Trier beteiligt sind.

„Das Monitoring ermöglicht einen guten Überblick über die Virenlast im Abwasser“, sagte sie. Die beiden Städte sind Teil eines bundesweiten Forschungsvorhabens, dessen Fäden beim Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig zusammenlaufen.

Einmal die Woche werden in dem Mainzer Klärwerk über 24 Stunden verteilt Proben aus dem Abwasser entnommen, zusammengeführt und dann gekühlt in ein Labor nach Dänemark zur Analyse geschickt, wie Jeanette Wetterling, Chefin des Wirtschaftsbetriebes Mainz, erklärte.

Diese Daten werden an das rheinland-pfälzische Landesuntersuchungsamt und das UFZ weitergeleitet und dort ausgewertet. Das SARS-CoV2-Virus in dem Abwasser ist laut UFZ nicht mehr infektiös, hinterlässt dort aber Spuren.

Es gehe bei dem Pilotprojekt darum, langfristig Erfahrungen in der Interpretation von Abwasserproben zu sammeln mit dem Ziel, Pandemien vorzeitig zu bekämpfen, sagte Spiegel. Das Land unterstützt das Projekt mit 33.000 Euro. Erste Ergebnisse des zunächst bis Jahresende befristeten Projekts sollen Anfang kommenden Jahres bekannt werden.

UFZ-Experte René Kallies, der per Video nach Mainz dazu geschaltet war, zeigte sich „vorsichtig optimistisch“, frühzeitig Hinweise auf eine eventuelle vierte Coronapandemiewelle aus den Daten ablesen zu können. © dpa/aerzteblatt.de

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