Politik
GMK sieht Rückgang von Früherkennungsuntersuchungen mit Sorge
Montag, 21. Juni 2021
München – Den Rückgang der Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen für Kinder während der Coronapandemie sehe man mit Sorge. Dies hielten die Minister und Senatoren für Gesundheit der Länder im Rahmen der 94. Gesundheitsministerkonferenz (GMK) am 16. Juni fest. Insbesondere wiesen die Gesundheitspolitiker auf die Bedeutung hoher Impfquoten im Kindesalter hin.
Die GMK fordert in einem entsprechenden Beschluss alle Akteure im Gesundheitswesen auf, im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Impfmotivation in der Bevölkerung zu stärken und darauf hinzuwirken, dass trotz Pandemie die Impftermine nach STIKO-Impfkalender unbedingt wahrgenommen werden. Speziell solle die Impfquote bei der HPV-Impfung (Impfung gegen Humane Papillomaviren) verbessert werden.
Die GMK bittet das Bundesgesundheitsministerium (BMG), die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeitnah mit einer Aufklärungskampagne zur HPV-Impfung zu beauftragen. Zudem sollten Arztpraxen mit herstellerneutralen Impfaufklärungsmaterialien für Patienten zu weiteren empfohlenen, jedoch nicht ausreichend wahrgenommenen Impfungen unterstützt werden.
Dabei sollen laut GMK die fachlichen Ausrichtungen der Praxen und damit die unterschiedlichen Patientengruppen berücksichtigt werden. Auch sollten ergänzend Möglichkeiten der aufsuchenden Beratung beziehungsweise Erinnerung an Schulen, idealerweise durch den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD), und auch direkte Impfangebote in den Schulen umgesetzt werden.
Die GMK bittet die Krankenkassen, versicherte Sorgeberechtigte für Kinder im Alter von zwölf bis 14 Jahren an die J1-Untersuchung zu erinnern – auch mit dem Ziel einer Verbesserung des zeitgerechten Impfschutzes. Perspektivisch sprechen sich die Landesgesundheitspolitiker dafür aus, Impferinnerungssysteme für die Versicherten zu etablieren. © EB/aha/aerzteblatt.de

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