Ausland
Corona: Pandemie bedroht Geschlechtergerechtigkeit
Freitag, 9. Juli 2021
Wiesbaden/Hannover – Die Coronapandemie bedroht laut einer Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) wichtige globale Entwicklungsziele.
Auch wenn sich die Folgen noch nicht gänzlich absehen ließen, zeige sich eine Bedrohung der Erfolge in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Geschlechtergerechtigkeit, teilten die Organisationen heute in Wiesbaden und Hannover mit.
DSW-Geschäftsführer Jan Kreutzberg verwies auf die Rückschritte für Mädchen und junge Frauen. „Die Pandemie und die damit verbundenen Schulschließungen führen zu einer starken Zunahme von Teenagerschwangerschaften und Frühverheiratungen – das sehen wir etwa in unseren ostafrikanischen Partnerländern“, erklärte er.
Tausende Mädchen gerieten so in eine Armutsspirale und verlören ihre Chance auf eine selbstbestimmte Zukunft. Die Regierungen weltweit müssten sich noch stärker für Geschlechtergerechtigkeit, körperliche Selbstbestimmung und für die Verbesserung von Bildungschancen inklusive Sexualaufklärung einsetzen – auch Deutschland sei hier gefordert.
Die Studienprojektleiterin Elke Loichinger vom BiB verwies darauf, dass Mädchen und Frauen besonders von den Auswirkungen der Pandemie betroffen seien. Sie seien häufig in systemrelevanten Bereichen tätig und trügen auch die Hauptlast im Bereich der familiären Pflege.
Vor allem in ärmeren Ländern sei die Zahl der Mädchen gestiegen, die ihre Schulausbildung vorzeitig beenden mussten. Die beiden Organisationen wollen ihre Analyse mit Blick auf den Weltbevölkerungstag am kommenden Sonntag veröffentlichten. © afp/aerzteblatt.de

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