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Finanzlage: Fast jedes zweite Krankenhaus in den roten Zahlen

Dienstag, 13. Juli 2021

/picture alliance, Zoonar, DesignIt

München – Fast jedes zweite Krankenhaus in Deutschland (49 Prozent) hat im vergangenen Jahr ein Defizit erwirtschaftet. Auch die Prognose für das laufende Jahr ist in vielen Häusern düster. Das berichtet die Unternehmensberatung Roland Berger nach einer Umfrage unter den 600 größten deutschen Kran­kenhäusern.

Danach erwarten 62 Prozent der Befragten für 2021 ein Minus beim Ergebnis. „Auffallend in unserer Be­fragung ist die pessimistische Erwartung auch der privaten Häuser für das Ergebnis des aktuellen Ge­schäftsjahres“, sagte Peter Magunia, Partner bei Roland Berger.

Insgesamt zeige sich der Ausblick der Krankenhäuser aller Trägerschaften auf die Entwicklung der wirt­schaftlichen Situation in den kommenden Jahren negativer als je zuvor. Die Häuser könnten daher stra­te­gische Themen wie den Ausbau von moderner IT-Infrastruktur, digitalen Services sowie einer nachhalti­gen Beschaffung nur zaghaft angehen.

Der Anteil der Krankenhäuser mit positivem Jahresergebnis sank laut der Befragung von 48 Prozent im Jahr 2019 auf 36 Prozent in 2020. Dabei spielt die Trägerschaft eine Rolle: 63 Prozent der Häuser in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft weisen ein defizitäres Ergebnis aus. Bei den privaten Häusern schreibt mehr als jedes dritte Haus rote Zahlen (38 Prozent). Die große Mehrheit der Häuser (83 Prozent) rechnet zudem mit einer deutlichen Verschlechterung der Situation in den kommenden fünf Jahren.

Im Bereich Digitalisierung steigen die Ausgaben laut der Befragung deutlich: Der Anteil der befragten Kliniken, die mehr als zwei Prozent ihres Umsatzes für die IT ausgeben, hat sich gegenüber 2017 (neun Prozent) mehr als verdreifacht (31 Prozent). „Zukünftig stehen die Kliniken hierzulande jedoch vor der Herausforderung steigender IT-Kosten bei gleichzeitigem Fachkräftemangel und gewaltigen Personal­herausforderungen“, sagte Magunia.

Gleichzeitig wird das Thema „Nachhaltigkeit“ für die Häuser offenbar immer wichtiger: 90 Prozent der Häuser schätzen dessen Rolle beim Beschaffungsprozess als relevant ein. „Dennoch wird deutlich: In der aktuellen Situation sind Krankenhäuser nicht in der Lage für einen Ausbau der Nachhaltigkeit auch die notwendigen Mittel aufzubringen“, schätzt die Unternehmensberatung die Situation ein. © hil/aerzteblatt.de

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