Hochschulen
Forschungsgruppe untersucht Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Mittwoch, 14. Juli 2021
Lübeck – Forscher der Universität zu Lübeck, der Universität Hohenheim und dem Forschungszentrum Borstel, Leibniz-Lungenzentrum, haben eine interdisziplinäre Gruppe gebildet, um neue Ansätze gegen Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu finden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert „INDICATE-FH“ („ImproviNg DIagnostiCs And ThErapy of Food Hypersensitivity“) – so der Titel – mit rund drei Millionen Euro.
„Gerade die Unterscheidung von Nahrungsmittelintoleranz und Nahrungsmittelallergie in Abgrenzung zum sogenannten Reizdarmsyndrom bereitet im Alltag große Schwierigkeiten“, hieß es aus der Gruppe. Entsprechend ungenau und damit ineffektiv seien die derzeitig verfügbaren diagnostischen und therapeutischen Ansätze. Dies führt zu einer großen Frustration sowohl bei Patienten als auch bei Behandlern.
„Ich freue mich sehr über die Förderung, die uns erlaubt, ein häufiges und medizinisch äußerst relevantes Problem – welches in der Forschung bisher unterrepräsentiert war – nun interdisziplinär umfassend zu untersuchen“, sagte der Koordinator des Vorhabens, Christian Sina, Direktor des Instituts für Ernährungsmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein und der Universität zu Lübeck.
„Es ist erschreckend, dass inzwischen etwa ein Drittel der europäischen Bevölkerung über Nahrungsmittelunverträglichkeiten klagt, wobei oft unklar ist, was dahintersteckt“, ergänzte Stephan Bischoff vom Institut für Ernährungsmedizin der Universität Hohenheim.
Als Projektleiter beteiligen sich außerdem für das Forschungszentrum Borstel Uta Jappe, für die Universität Hohenheim Florian Fricke und auf Lübecker Seite Inke König vom Institut für Medizinische Statistik und Biometrie und Marcin Grzegorzek vom Institut für Medizinische Informatik an „Indicate-FH“.
Neben den akademischen Partnern ist das Lübecker Startup Perfood beteiligt, welches 2017 aus dem Institut für Ernährungsmedizin ausgegründet wurde. Die Interessen von Betroffenen werden durch die Deutsche Zöliakie Gesellschaft (DZG) vertreten, die ebenfalls Teil des Konsortiums ist. © hil/aerzteblatt.de

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