Medizin
Wissenschaftler sehen engen Zusammenhang zwischen kognitivem Abbau und Osteoporose bei Frauen
Donnerstag, 2. September 2021
Sydney – Kognitiver Abbau im Alter ist mit einem beschleunigten Knochenabbau und einem erhöhten Frakturrisiko bei Frauen verbunden. Das berichtet ein australisches Wissenschaftlerteam im Journal of Bone and Mineral Research (DOI: 10.1002/jbmr.4402).
Die Wissenschaftler bezogen 1.741 Frauen und 620 Männern aus der bevölkerungsbasierten Canadian Multicentre Osteoporosis Study im Alter ab 65 Jahren in ihre Studie ein. Sie werteten Date der Teilnehmerinnen und Teilnehmer von 1997 bis 2013 aus.
Über 95 Prozent der Teilnehmer hatten bei Studienbeginn eine normale Kognition (Mini Mental State Examination, MMSE ≥ 24). Die jährliche prozentuale Veränderung des MMSE war für beide Geschlechter ähnlich (Frauen -0,33, Männer -0,34).
Ungefähr 13 % der Teilnehmer erlebten bis zum Jahr fünf einen signifikanten kognitiven Rückgang. Bei Frauen war das Frakturrisiko signifikant erhöht (multivariable Hazard Ratio [HR], 1,61; 95% CI, 1,11 bis 2,34). Die Zahl der Männer war zu gering, um sie zu analysieren. Außerdem war ein signifikanter und klinisch wichtiger kognitiver Rückgang bei Frauen mit einem 1,7-fach höheren Risiko für Knochenbrüche in den folgenden zehn Jahren verbunden.
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Die Beziehung zwischen Knochenverlust und kognitivem Abbau war laut den Forschern bidirektional, ohne dass es einen Hinweis darauf gab, dass das eine dem anderen vorausging. Die Beziehung zwischen kognitivem Verfall, Knochenschwund und Frakturrisiko bei Frauen könnte laut den Wissenschaftlern daher durch gemeinsame Risikofaktoren bedingt sein.
„Diese Ergebnisse können dazu beitragen, Richtlinien für die klinische Praxis zu verfeinern, wie Knochenschwund und kognitiver Verfall im Alter überwacht werden können, um eine angemessene und wirksame Behandlung zu gewährleisten“, sagte die Hauptautorin der Studie, Dana Bliuc, vom Garvan Institute of Medical Research in Australien. © hil/aerzteblatt.de
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