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Politik

Wissenschafts­akademien schlagen Maßnahmen für bessere Pandemievorsorge vor

Freitag, 6. August 2021

Romolo Tavani stock.adobe.com

Halle – Ein weltweites Netzwerk zur Überwachung von Krankheitsausbrüchen, das auf gemeinsam ver­einbarten Kriterien basiert, empfehlen die Wissenschaftskademien der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. So soll künftig ein gehäuftes Auftreten von Krankheits- und Todesfällen frühzeitig er­kannt und rasch auf mögliche Pandemieausbrüche reagiert werden können.

Im Vorfeld des Gipfeltreffens der G20-Staaten am 30. und 31. Oktober 2021 in Rom/Italien haben die Wissenschaftsakademien dieser Staaten (Dialogforum Science20), darunter die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die gemeinsame Stellungnahme „Pandemic preparedness and the role of science“ veröffentlicht.

„Pandemievorsorge ist ebenso wie der Klimawandel eine weltweite Herausforderung, die nicht von ein­zelnen Staaten alleine bewältigt werden kann“, erläuterte Gerald Haug, Präsident der Nationalen Akade­mie der Wissenschaften Leopoldina. Mit der gemeinsamen Stellungnahme gäben die Wissen­schafts­aka­demien der G20-Staaten wichtige Impulse für das Gipfeltreffen. Damit brächten sich die Akademien be­reits zum fünften Mal im Vorfeld des G20-Gipfels ein und verträten die Stimme der Wissenschaft inter­national.

Die Akademien empfehlen verlässliche Richtlinien und Plattformen für die Sammlung und den weltwei­ten Austausch detaillierter Daten – beispielsweise zur Erregergenomik. Zusätzlich befürworten sie eine epidemiologische Überwachung von über die Atemwege übertragbaren Krankheiten sowie von bakteri­ellen Infektionen im Kontext der beobachteten Zunahme von Antibiotikaresistenzen.

Die Wissenschaftler sprechen sich zudem für eine dezentrale Herstellung und Auslieferung von Diagnos­tika, Medikamenten, Impfstoffen und medizinischem Verbrauchsmaterial und Ausrüstung aus.

Es gelte, Technologie- und Fertigungskapazitäten für Produkte des medizinischen Bedarfs weltweit, aber besonders in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, zu fördern. Auch Zulassungsprozesse sollen zeitlich gestrafft und der Zugang zu neuen Technologien, unter Berücksichtigung von geistigem Eigentum, Patenten und Preisbildungsmechanismen, beschleunigt werden.

Unterstützung signalisieren die Akademien für die Bemühungen um einen Internationalen Vertrag zur Pandemieprävention und -vorsorge auf Ebene der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dies wurde kürz­lich von mehr als 20 Staats- und Regierungschefs sowie den Gesundheitsministern der G7-Staaten vor­geschlagen.

Die Wissenschaftler empfehlen, die zwischenstaatlichen Verhandlungen zu nutzen, um sich auch über die Erfahrungen in der globalen Zusammenarbeit während der Coronapandemie auszutauschen und über Anreize und Mechanismen zur Stärkung der Internationalen Gesundheitsvorschriften zu diskutieren. © aha/EB/aerzteblatt.de

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