Vermischtes
BKK bemängelt Datenerhebung zu psychischen Erkrankungen
Freitag, 13. August 2021
Berlin – Die Betriebskrankenkassen (BKK) haben das Tempo und die Qualität bei der Auswertung von Daten zu psychischen Erkrankungen kritisiert. Angesichts einer diffusen Faktenlage bei der Entwicklung psychischer Erkrankungen in der Coronapandemie hat der BKK Dachverband umfassende Neuerungen bei der Datenerhebung und Abrechnungssystematik im Gesundheitswesen gefordert.
Die derzeit verfügbaren Daten der Krankenkassen hinkten dem tatsächlichen Versorgungsgeschehen um Monate hinterher, sagte Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes. Ihm zufolge tauchen große Bevölkerungsgruppen wie etwa Studenten, Jugendliche oder Schüler, die von der Pandemie gerade auch psychisch stark betroffenen waren, bislang in den Zahlen gar nicht auf.
Vielmehr ließen die vorhandenen Daten zum Beispiel zum Stand der Arbeitsunfähigkeit nur Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand bestimmter Bevölkerungsgruppen wie beschäftigter Versicherter und Erwachsener zu.
So ist das Niveau der Krankschreibungen aufgrund von psychischen Erkrankungen im Laufe der Pandemie im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren nach Zahlen des BKK Dachverbands nur leicht gestiegen.
Dem stünden Meldungen von Berufsverbänden wie der Bundespsychotherapeutenkammer entgegen, die auf eine stark erhöhte Nachfrage nach Therapeuten für seelische Erkrankungen seit dem Ausbruch von Corona verweisen.
„Wir brauchen in Zukunft einheitlich strukturierte und tagesaktuelle Abrechnungsdaten, um adäquat, schnell und zielgerichtet auf veränderte Bedürfnisse der Patienten und kurzfristige Versorgungsengpässe reagieren zu können“, so Knieps. Das wäre ein großer Beitrag zur Pandemiebewältigung. © hil/sb/aerzteblatt.de

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