Politik
Spravato kann akute Kurzzeitbehandlung depressiver Erwachsener unterstützen
Freitag, 20. August 2021
Berlin – Der Wirkstoff Esketamin kann die akute Behandlung depressiver Erwachsener unterstützen. Das hat der Gemeinsame Bundesauschuss (G-BA) im Rahmen einer Zusatznutzenbewertung bestätigt.
Er attestierte dem Arzneimittel Spravato (Wirkstoff Esketamin als Nasenspray) für die akute Kurzzeitbehandlung von Erwachsenen mit Depressionen bei einer mittelgradigen bis schweren Episode einen geringen Zusatznutzen, wenn es zusammen mit einem Antidepressivum eingesetzt wird.
Mit Esketamin ist seit wenigen Monaten erstmals ein Wirkstoff auf dem Markt, der speziell für einen psychiatrischen Notfall im Rahmen einer Depression entwickelt wurde.
Laut den vorgelegten Studien verbesserte sich bei Patienten, die im Vergleich zu den bislang zur Verfügung stehenden Maßnahmen der Notfallintervention Esketamin anwandten, die allgemeine depressive Symptomatik. Nicht belegt werden konnte, dass das Arzneimittel die Suizidalität beeinflusst.
Auch beim akuten Einsatz von Esketamin bei depressiven Erwachsenen, die bisher nicht auf mindestens zwei verschiedene Antidepressivatherapien angesprochen haben, konnte der G-BA aufgrund fehlender Studien keinen Zusatznutzen ermitteln.
Da der pharmazeutische Unternehmer derzeit eine weitere Studie mit dem Wirkstoff Esketamin durchführt und daraus mögliche relevante klinische Daten für die Bewertung des Zusatznutzens zu erwarten sind, hat der G-BA seinen Beschluss hier bis zum 15. Juni 2023 befristet. © hil/sb/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema

Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.