Hochschulen
Psychiatrische Institutsambulanz besucht Patienten zu Hause
Freitag, 27. August 2021
Leipzig – Mitarbeiter der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) betreuen jetzt regelmäßig Patienten in ihrem häuslichen Umfeld.
„In der Coronazeit haben wir gemerkt: Viele Patienten kommen nicht mehr in die Klinik“, erläutert Christine Rummel-Kluge, Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKL und Leiterin des Hometreatment-Teams.
Manche kämen nicht wegen der Schwere ihrer psychischen Erkrankung, andere, weil sie körperlich eingeschränkt seien oder Angst vor einer Infektion hätten oder weil es mit einem Säugling und einem Geschwisterkind schwierig sein könne, die Betreuung zu organisieren.
Zwar seien derartige Hausbesuche schon länger möglich gewesen, neu sei nun aber, dass die Teammitglieder extra dafür freigestellt seien und die häuslichen Behandlungen somit nicht nebenbei erledigen müssten.
„Wir müssen zuallererst Vertrauen aufbauen, und bei vielen Patienten gelingt dies eher zu Hause“, so die Psychiaterin. Das Team besteht aus pflegenden, ärztlichen und psychologischen Fachkräften. Bei Bedarf kommen Fachleute aus anderen Bereichen hinzu, hieß es aus Leipzig.
„Gerade im Zeitraum nach der Entlassung von Station und dem Übergang in die ambulante Behandlung gehen viele Patienten sozusagen verloren“, sagte Rummel-Kluge.
Daher stelle man sich meist noch während des stationären Aufenthaltes vor und baue danach durch regelmäßigen Kontakt zu Hause so viel Vertrauen auf, dass daraus bei den Betroffenen die Motivation erwachse, Gruppenangebote in der Ambulanz wahrzunehmen. © hil/aerzteblatt.de

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