Medizin
Portables MRT-Gerät könnte Diagnostik bei Schlaganfall vereinfachen
Mittwoch, 29. September 2021
New Haven – Zeigen Patienten Symptome eines Schlaganfalls, zählt bekanntlich die rasche Entscheidung: Sind die Symptome auf ein Gerinnsel zurückzuführen, das mit Blutverdünnern oder einer Thrombektomie behandelt werden kann, oder auf eine Blutung im Gehirn, die ganz anders zu versorgen ist? Tragbare Magnetresonanztomographen könnten die Diagnostik unterstützen. Das berichten Wissenschaftler der Yale School of Medicine im Fachmagazin Nature Communications (2021; DOI: 10.1038/s41467-021-25441-6).
„Es steht außer Frage, dass diese Geräte dazu beitragen können, Leben in ressourcenbeschränkten Umgebungen zu retten, zum Beispiel in Entwicklungsländern“, sagte Kevin Sheth, Professor für Neurologie und Neurochirurgie an der Yale School of Medicine und Letztautor der Studie. Die Wissenschaftler wollten aber den möglichen Nutzen der Technik in einem modernen Versorgungsumfeld erfassen.
Dafür untersuchte das Forscherteam die Wirksamkeit eines Geräts, das als tragbares Point-of-Care-MRT-System bekannt ist. Es könne fast überall von medizinischem Fachpersonal eingesetzt werden, berichtet die Arbeitsgruppe.
Das Yale-Team unter der Leitung von Sheth und Mercy Mazurek sowie Mitautor Taylor Kimberly vom Massachusetts General Hospital verglich die Ergebnisse von tragbaren MRT-Scans von 144 Patienten im Yale New Haven Hospital mit den Ergebnissen herkömmlicher Neuroimaging-Scans. Mit dem tragbaren MRT wurden insbesondere Patienten mit Hirnverletzungen am Krankenbett untersucht.
zum Thema
- Abstract der Studie in Nature Communications
- Department of Neurology, Yale School of Medicine, New Haven
aerzteblatt.de
Ergebnis: Neuroradiologen, die die mit dem tragbaren MRT aufgenommenen Bilder interpretierten, identifizierten 80 Prozent der intrazerebralen Blutungen korrekt. „Eine intrazerebrale Blutung kann am Krankenbett mit Hilfe der Niederfeld-Magnetresonanztechnologie nachgewiesen werden“, schreiben die Wissenschaftler. Die offene Geometrie des Scanners ermögliche einen einfachen Zugang zu intravenösen Leitungen, Beatmungsschläuchen und intraventrikulären Drainagen während der Untersuchungen.
„Die Patienten und das Forschungspersonal erlebten keine unerwünschten Ereignisse während des Einsatzes des portablen MRT-Scanners und konnten während der Aufnahme sicher im Krankenhauszimmer bleiben“, hieß es aus der Arbeitsgruppe. © hil/aerzteblatt.de
Liebe Leserinnen und Leser,
diesen Artikel können Sie mit dem kostenfreien „Mein-DÄ-Zugang“ lesen.
Sind Sie schon registriert, geben Sie einfach Ihre Zugangsdaten ein.
Oder registrieren Sie sich kostenfrei, um exklusiv diesen Beitrag aufzurufen.
Login
Loggen Sie sich auf Mein DÄ ein
Passwort vergessen? Registrieren

Nachrichten zum Thema


Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.