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Ärzteschaft

Tele-Konsil künftig auch bei Patienten mit Penis- und metastasierendem Nierenzellkarzinom

Montag, 6. September 2021

Nierenzellkrazinom/Chutima, stock.adobe.com

Berlin/Hamburg – Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) erweitert zusammen mit der Techniker Krankenkasse (TK) und der Hanseatischen Ersatzkasse die Möglichkeiten für telemedizinische Konsile.

Bei Hodenkrebserkrankungen profitieren Betroffene schon seit Jahren von einer zusätzlichen Experten­empfehlung über ein sogenanntes eKonsil. Dabei stellen Klinikärzte oder niedergelassene Urologen ihre Befunde datenschutzkonform zur Diskussion.

Innerhalb von 48 Stunden erhalten sie von erfahrenen Spezialisten ihrer Wahl eine Rückmeldung zu ih­rem Therapieplan. Laut der DGU nutzen Urologen mittlerweile bei jedem vierten Hodentumorpatienten in Deutschland das eKonsil-Portal. Bis zu 40 Prozent der Patienten erhielten wegen des fachlichen Aus­tauschs eine andere Therapie als ursprünglich vorgesehen.

„Gerade bei der Behandlung von eher selten auftretenden Tumoren wie dem Hodentumor und dem Pe­nis­karzinom, aber auch bei häufigeren Krebserkrankungen wie dem Nierenzellkarzinom, für das inzwi­schen in der metastasierten Situation eine Vielzahl von Therapieoptionen zur Verfügung steht, ist das Einholen einer Fachexpertise hilfreich“, betonte Susanne Krege vom Vorstand der DGU. Die Fachge­sellschaft habe die am eKonsil mitwirkenden Fachexperten sorgfältig ausgewählt.

„Der Austausch der Fachleute ermöglicht den direkten Transfer von aktuellem Forschungswissen aus den gerade erst aktualisierten Leitlinien. Das Programm verbessert damit die Überlebenschancen und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich“, ergänzte der stellvertretende TK-Vorstandsvorsitzende Thomas Ballast.

Die TK und die HEK zahlen den anfragenden Ärzten sowie Krankenhäusern eine Dokumentationspau­schale als Aufwandsentschädigung, wenn sie per eKonsil Experten für TK- oder HEK-Versicherte zurate ziehen. Auch die Spezialisten erhalten für ihre Empfehlung ein Honorar. Die DGU weist aber daraufhin, dass es auch möglich ist, für Patienten anderer Krankenkassen die Zweitmeinung einzuholen.

Der DGU-Präsident Arnulf Stenzl empfiehlt ausdrücklich, das eKonsil zu nutzen. „Das eKonsil Urologie schafft beste strukturelle Voraussetzungen für die deutschlandweit höchste Qualität bei der Behandlung unserer Patientinnen und Patienten“, betonte der Direktor der Klinik für Urologie in Tübingen. © hil/aerzteblatt.de

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