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Erstmals Bornavirusinfektion beim Menschen in Sachsen-Anhalt

Montag, 11. Oktober 2021

/picture-alliance / OKAPIA KG, Rudolf Höfels

Halle – In Sachsen-Anhalt gibt es eine erste Infektion mit dem Borna Disease Virus 1. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gehe von einer bestätigten Diagnose bei einer 58 Jahre alten Frau aus dem Landkreis An­halt-Bitterfeld aus, teilte das Landesamt für Verbraucherschutz heute in Halle mit.

Zum Jahresende 2020 sei sie schwer erkrankt mit Kopfschmerzen, Hautblutungen, septischem Krank­heits­bild und veränderter Bewusstseinslage. Die Frau werde aktuell in einem Pflegeheim betreut, sie sei nicht ansprechbar.

Das Borna Disease Virus 1 ist den Angaben zufolge bekannt als Erreger der Borna'schen Krankheit bei Pferden, Schafen und anderen Säugetieren und kann bei Menschen schwere Gehirnentzündungen ver­ursachen. Epidemiegebiete befänden sich in der östlichen Hälfte Deutschlands, vor allem in Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt.

Erkrankungen bei Menschen seien selten, endeten jedoch überwiegend tödlich. Eine spezifische Therapie gegen die Bornavirusinfektion gebe es bislang nicht.

Nach einem 2017 in Brandenburg bestätigten Fall, der tödlich endete, und einem aktuellen Fall aus Thüringen handelt es sich laut Robert-Koch-Institut bei dem Fall in Sachsen-Anhalt um den dritten Fall nördlich von Bayern.

Er verfestige den Eindruck, dass auch im nördlichen Teil des tierischen Endemie­gebietes mit menschli­chen Infektionen zu rechnen sei, erklärte das Landesamt für Verbraucherschutz weiter.

Natürlicher Träger des Virus sei die Feldspitzmaus. Die Viren würden vermutlich über deren Speichel, Urin und Kot ausgeschieden. Der Mensch könne sich wahrscheinlich sowohl über den direkten Kontakt mit der Spitzmaus oder ihren Ausscheidungen als auch über verunreinigte Lebensmittel, Wasser oder das Einatmen kontaminierten Staubs infizieren.

Eventuell könnten Hauskatzen, die Freigänger sind, eine Rolle bei der Übertragung spielen. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung sei unwahrscheinlich, ebenso eine Übertragung durch infizierte Pferde, Schafe und andere Haus- und Heimtiere. © dpa/aerzteblatt.de

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