Ärzteschaft
Laborärzte warnen vor Qualitätsverlusten bei Coronaschnelltests
Mittwoch, 13. Oktober 2021
Berlin – Mit der Beendigung kostenfreier Bürgertests für asymptomatische Personen erwartet der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) im Kampf gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 einen weiteren Bedeutungsverlust für Antigenschnelltests.
Der BDL erwartet, dass unter nicht ärztlichen gewerblichen Testzentren ein Preiskampf ausbrechen könnte, der auf dem Rücken der Testenden ausgefochten wird. Lohndumping und Sparmaßnahmen bei Testkits, Hygiene und Datenschutz seien zu befürchten.
Zum 11. Oktober hat der Bund das kostenfreie Coronavirustestangebot („Bürgertest“) beendet. Ausnahmen gelten für Kinder und andere Personen, die nicht geimpft werden können. Damit leisten die gewerblichen Testzentren aus Sicht des BDL-Vorsitzenden Andreas Bobrowski „für die größten Zielgruppen keinen signifikanten Beitrag gegen COVID-19“.
Denn Menschen mit leichten Erkältungssymptomen im Kontakt mit vulnerablen Gruppen würden sie seltener einsetzen. Hier könne die neue Regelung möglicherweise sogar die Verbreitung des Virus begünstigen, warnte Bobrowski.
Der Lübecker Facharzt für Laboratoriumsmedizin befürchtet zudem, dass gewerbliche Testzentren künftig verstärkt PCR-Schnelltests für Preise ab zehn Euro anbieten werden. „Diese sind mit dem PCR-Test im medizinischen Labor in Qualität und Zuverlässigkeit nicht vergleichbar“, sagte er. © hil/sb/aerzteblatt.de

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