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Medizin

COVID-19: Heterologer Booster könnte Wirkung von Janssen-Impfstoff deutlich steigern

Freitag, 15. Oktober 2021

/Giovanni Cancemi, stock.adobe.com

Baltimore – Ein Wechsel des Impfstoffs erzielt bei den anvisierten Boosterungen der SARS-CoV-2-Im­pfungen häufig eine bessere Wirkung als die Verwendung desselben Impfstoffs. Besonders deutlich fiel der Anstieg der Antikörpertiter in einer Studie bei Patienten aus, die bei der 1. Impfung den Einmal­impf­stoff von Janssen erhalten hatten. Vorläufige Ergebnisse wurden in MedRxiv (2021; DOI: 10.1101/2021.10.10.21264827) veröffentlicht.

Das US-National Institute of Allergy and Infectious Diseases hat im Juni mit der systematischen Erpro­bung von Auffrischungen für vollständig Geimpfte begonnen. Untersucht werden alle 9 möglichen Kombinationen der 3 in den USA zugelassenen Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson (Janssen), wobei in der Gruppe etwa 50 Personen geimpft wurden.

Nach den jetzt von einem Team um Kirsten Lyke vom M.D. Center for Vaccine Development and Global Health in Baltimore vorgestellten Ergebnissen erzielte ein Wechsel auf einen anderen Impfstoff in den meisten Fällen eine bessere Antikörperantwort. Die Titer der neutralisierenden Antikörper stiegen um das 6,2- bis 76-fache an, während bei der Verwendung desselben Impfstoffs nur ein Anstieg um den Faktor 4,2 bis 20 beobachtet wurde.

Besonders deutlich waren die Unterschiede für den Impfstoff von Janssen, für den die Boosterung die 2. Impfstoffdosis ist. Bei einer Boosterung mit dem Moderna-Impfstoff mRNA-1273 schossen die Titer der neutralisierenden Antikörper von 8,9 am Tag der Impfung auf 676,1 nach 14 Tagen in die Höhe. Ein Booster mit der Biontech/Pfizer-Vakzine BNT162b2 erreichte einen Titer von 341,3. Bei der erneuten Verwendung der Janssen-Vazine Ad26.COV2-S stieg der Titer nur auf 31,42.

Auch bei BNT162b2 erzielte ein Booster mit mRNA-1273 einen stärkeren Anstieg der neutralisierenden Antikörper als die erneute Verwendung von BNT162b2 (785,8 versus 446,7), während eine Grundim­muni­tät von mRNA-1273 am besten durch eine erneute Gabe von mRNA-1273 gesteigert werden kann. Der Titer der neutralisierenden Antikörper erreichte mit 901,8 den höchsten Wert aller 9 Kombinationen.

Die stärkere Immunität von mRNA-1273 im Vergleich zu BNT162b2 wird auf die höhere Dosis (100 µg versus 30 µg mRNA) zurückgeführt. Ob sie für den Geimpften einen Vorteil hat, ist unklar. Die Impfstoff­wirkung lag in den Zulassungsstudien bei beiden Impfstoffen bei 95 %. Die Schutzwirkung von Ad26.COV2-S war mit 67 % deutlich geringer. Es erscheint demnach möglich, dass ein Wechsel des Impfstoffs bei Ad26.COV2-S am ehesten mit einer Verbesserung der Wirksamkeit verbunden ist.

Bei der Verträglichkeit gab es zwischen den verschiedenen Gruppen keine wesentlichen Unterschiede. Etwa die Hälfte der Studienteilnehmer berichtete über leichte Nebenwirkungen – einschließlich Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit sowie Kopf- und Muskelschmerzen. © rme/aerzteblatt.de

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