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Medizin

Israel: Auffrischung hat Erkrankungen an COVID-19 deutlich gesenkt

Montag, 1. November 2021

/ratana_k, stock.adobe.com

Tel Aviv – Eine Auffrischung des Impfschutzes gegen SARS-CoV-2 durch eine 3. Dosis des mRNA-Impfstoffs BNT162b2 hat sich in Israel als erfolgreich erwiesen. Die 4. Welle der Pandemie ist weit­gehend überwunden. Epidemiologen des Krankenversicherers Clalit teilen im Lancet (2021; DOI: 10.1016/S0140-6736(21)02249-2) die Erfahrungen in einer Studie mit.

Das israelische Gesundheitsministerium hat frühzeitig auf den Wiederanstieg der Erkrankungszahlen reagiert, die von der Delta-Variante bestimmt wurden. Ab dem 13. Juli 2021 erhielten immungeschwäch­te Patienten eine 3. Dosis von BNT162b2, am 30. Juli wurde die Kampagne auf Personen über 60 Jahre ausgedehnt. In den folgenden Wochen wurde die Altersgrenze schrittweise gesenkt und seit dem 30. August können alle Einwohner über 12 Jahre ihren Impfschutz auffrischen lassen.

Ein Team um Ran Balicer vom Clalit Research Institute in Tel Aviv hat für die Auswertung der Daten von Ran Balicer die Daten von 728.321 Geimpften der gleichen Anzahl von Personen gegenübergestellt, die die 3. Impfung (noch) nicht erhalten hatten. Dabei achteten die Forscher darauf, dass sich beide Gruppen in Alter und Geschlecht sowie in 11 bekannten und 19 vermuteten Risikofaktoren unterschieden. Bei allen Teilnehmern lag die 2. Dosis von BNT162b2 mindestens 5 Monate zurück.

Die Auswertung der Daten umfasst zwar erst eine Nachbeobachtungszeit von median 13 Tagen (maximal 55 Tage). Die Zahlen deuten jedoch auf einen hohen Nutzen der Impfauffrischung hin. Die Zahl der COVID-19-bedingten Krankenhauseinweisungen ging um 93 % zurück (95-%-Konfidenzintervall 88 % bis 97 %: 231 Ereignisse bei 2 Dosen versus 29 Ereignisse bei 3 Dosen). Der Rückgang betrug bei den schwe­­ren Erkrankungen 92 % (82 % bis 97 %: 157 versus 17 Ereignisse) und bei den COVID-19-bedingten Todesfällen 81 % (59 % bis 97 %; 44 versus 7 Ereignisse). Gewertet wurden alle Fälle, die später als 7 Tage nach der Impfung auftraten.

Die Zahlen erklären, warum Israel die 4. Welle relativ rasch überwunden hat. Der Gipfel war nach Zahlen der Johns Hopkins Universität am 13. September mit 11.800 Erkrankungen erreicht. Am 30. Oktober waren es nur noch 384 Neuerkrankungen. Die Zahl der Todesfälle sank von 31 auf 0. Während der 3. Welle im Januar hatte es bei deutlich weniger Erkrankungen noch 3 Mal so viele Todesfälle gege­ben. © rme/aerzteblatt.de

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