Medizin
Späte Impfung nach COVID-19 führt zu längerem Anstieg der Antikörper
Dienstag, 2. November 2021
Baltimore – Genesene können durch eine vollständige Impfung gegen SARS-CoV-2 ihren Immunschutz verlängern. In einer Beobachtungsstudie im Amerikanischen Ärzteblatt (JAMA, 2021; DOI: 10.1001/jama.2021.19996) fiel der Booster tendenziell stärker aus, wenn die Erkrankung zum Zeitpunkt der Impfung schon länger zurücklag.
Forscher der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore begleiten seit Juni letzten Jahres 1.960 Angehörige des Gesundheitswesens, die 2 Dosen eines mRNA-Impfstoff erhalten hatten. Darunter waren 73 Personen, die in der Zeit vor der Impfung bereits positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Für ihr Immunsystem bedeuteten die beiden Impftermine einen 2. und 3. Kontakt mit dem S-Protein des Coronavirus.
Die doppelte „Auffrischung“ erzielte die erwartete Wirkung. Wie Diana Zhong und Mitarbeiter berichten, stiegen die Antikörpertiter nach der Impfung stärker an als bei den 1.887 Geimpften ohne vorausgegangene Infektion.
Die Titer waren 1 Monat nach der 2. Impfdosis um 14 %, nach 3 Monaten um 19 % und nach 6 Monaten um 56 % höher. Die Unterschiede waren jeweils statistisch signifikant. Genesene, die beide Dosen eines mRNA-Impfstoffe erhalten, können ihren Immunschutz deutlich verstärken und damit vermutlich auch verlängern.
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Interessanterweise fiel der Booster stärker aus, wenn mehr als 90 Tage zwischen der Infektion und der Impfung lagen: Die Antikörpertiter waren dann nach 1 Monate zum 9 % und nach 3 Monaten um 13 % höher als bei Personen, deren Infektion weniger als 90 Tage zurück lag.
Dies deutet darauf hin, dass ein längeres Intervall zwischen der Infektion und der 1. Impfdosis die Antikörperantwort verstärken kann. Die Unterschiede waren bei dieser Analyse jedoch nicht signifikant, so dass es für diese Aussagen noch keine sichere Evidenz gibt. © rme/aerzteblatt.de

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