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Politik

Coronainfizierte müssen Kontakte selbst informieren

Freitag, 5. November 2021

/picture alliance, CHROMORANGE, Michael Bihlmayer

Stuttgart – Angesichts der sprunghaft steigenden Zahl von Coronafällen in Baden-Württemberg rufen Gesundheitsämter die meisten infizierten Menschen und deren Kontaktpersonen künftig nicht mehr direkt an. Das müsse ein Erkrankter selbst übernehmen, kündigte das Gesundheitsministerium heute an.

Das sogenannte „individuelle Fallmanagement“ werde im ganzen Südwesten eingestellt, um die Ämter zu entlasten. Vielen Behörden seit es nicht mehr möglich gewesen, zeitnah Kontakte von Betroffenen – zum Beispiel aus dem Restaurant, dem Kino oder von Geburtstagsfeiern – zu informieren. Mehrere Me­dien hatten zuvor bereits über den Strategiewechsel berichtet.

Die Gesundheitsämter in Baden-Württemberg sollen sich stärker auf den Schutz von Risikogruppen zum Beispiel in Alten- und Pflegeheimen, in Krankenhäusern, Kitas und Schulen sowie auf das Management von größeren Ausbrüchen konzentrieren, teilte das Ministerium weiter mit.

„Oberstes Ziel ist es, Ausbruchsgeschehen einzudämmen und den Schutz vulnerabler Personengruppen sicherzustellen“, sagte der Amtschef des Sozialministeriums, Uwe Lahl. Er betonte allerdings, die Qua­ran­täne sei für Ungeimpfte nach wie vor vorgeschrieben. Da positive Fälle an die Gesundheitsämter ver­meldet würden, wüssten die Behörden Bescheid.

Den Strategiewechsel hatte das Ministerium bereits im Sommer angekündigt und nun in einer Konferenz mit den örtlichen Gesundheitsämtern abgestimmt.

„Die Nachverfolgung bindet sehr viel Zeit und Personal und verliert, je später sie erfolgt, zunehmend ihre Wirksamkeit im Kampf gegen die Pandemie“, sagte Brigitte Joggerst, die Chefin des Gesundheits­amtes beim Landratsamt Enzkreis.

Sie appellierte „dringend an die Eigenverantwortlichkeit der Betrof­fenen“, sich nach einem positiven Test auch zurückzuziehen. Wer geimpft oder genesen ist, muss in aller Regel – auch wenn er oder sie Kontaktperson ist – nicht in Quarantäne. © dpa/aerzteblatt.de

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