Medizin
USA: Impfdurchbrüche vor allem nach Janssen-Vakzine häufiger
Montag, 8. November 2021
San Francisco – Die Schutzwirkung der 3 in den USA zugelassenen Impfstoffe hat in den letzten Monaten deutlich nachgelassen. Den größten Einbruch gab es einer Studie in Science (2021: DOI: 10.1126/science.abm0620) zufolge beim Einmalimpfstoff von Janssen.
Der Vektor-basierte Impfstoff Ad26.COV2.S, der in den USA von Johnson & Johnson vertrieben wird, hatte bereits in den klinischen Studien eine schlechtere Schutzwirkung (von 65 % vor einer Erkrankung an COVID-19) erzielt als die Impfstoffe BNT162b2 von Biontech-Pfizer und mRNA-1273 von Moderna, die das Erkrankungsrisiko um 95 % gesenkt hatten.
Unter den US-Veteranen, deren Daten ein Team um Arthur Wallace von der Universität von Kalifornien in San Francisco jetzt ausgewertet hat, war die Impfstoffwirksamkeit von Ad26.COV2.S im Februar mit 86,4 % noch besser ausgefallen als in der klinischen Studie. Bis zum September sank sie dann jedoch auf 13,1 % ab. Bei Biontech-Pfizer kam es zu einem Rückgang von 86,9 % auf 43,3 % und bei Moderna von 89,2 % auf 58 %. Der Gesamtimpfschutz aller Vakzine verminderte sich von 87,9 % im Februar auf 48,1 % im Oktober 2021.
Auch die Zahl der Todesfälle bei Impfdurchbrüchen ist gestiegen. Während es im Februar kaum Todesfälle gab, starben seit Juli immer häufiger auch geimpfte Personen. Bei den unter 65-Jährigen betrug die Impfstoffwirksamkeit gegen einen Tod zuletzt noch 81,7 %. Am höchsten war sie nach BNT162b2 (84,3 %) vor mRNA-1273 (81,5 %) gegenüber 73 % nach Impfung mit Ad26.COV2.S.
zum Thema
- Abstract der Studie in Science
- Pressemitteilung des Public Health Institute
- Pressemitteilung von Science
aerzteblatt.de
Bei den über 65-Jährigen betrug die Gesamtwirksamkeit des Impfstoffs gegen den Tod 71,6 %. Sie lag nach mRNA-1273 bei 75,5 %, nach BNT162b2 bei 70,1% und nach Ad26.COV2.S nur bei 52,2 %.
Die Zahlen bestätigen die Entscheidung der US-Impfkommission, der Bevölkerung zu einer Boosterung zu raten. Über die US-Veteranen-Behörde sind in den USA 2,7 % der Bevölkerung krankenversichert. © rme/aerzteblatt.de

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