Ärzteschaft
Zusatzprogramm zur Brustkrebserkennung positiv evaluiert
Mittwoch, 10. November 2021
Kiel – Das Programm für qualitätsgesicherte Mammadiagnostik (QuaMaDi) für Frauen mit unklarem Tastbefund, Symptomen oder erhöhtem Brustkrebsrisiko in Schleswig-Holstein bewährt sich. Das zeigt eine Datenauswertung von Pathologen des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel. Sie haben ihre Ergebnisse im Journal of Cancer Research and Clinical Oncology publiziert (DOI: 10.1007/s00432-021-03841-x).
QuaMaDi ergänzt das bundesweite Screeningprogramm, das auf Frauen in der Altersgruppe 50 bis 69 beschränkt ist. Es ermöglicht Frauen auch außerhalb dieser Altersgruppe, die Symptome oder ein erhöhtes Brustkrebsrisiko aufweisen, eine Diagnostik, die über die Standarduntersuchung hinausgeht. Seit 2005 können gesetzlich versicherte Frauen mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein daran teilnehmen.
Zum Programm gehört eine unabhängige Zweitbefundung aller durchgeführten Mammografieaufnahmen und – falls notwendig – eine unabhängige Drittbefundung und Abklärungsdiagnostik in einem Referenzzentrum.
In Zusammenarbeit mit dem Brustzentrum und der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des UKSH, Campus Kiel, hat das Institut für Pathologie Begutachtungsberichte von 6.845 Frauen analysiert, die im Rahmen von QuaMaDi in Kiel unter anderem mittels einer Mammographie untersucht wurden. Die Analyse zeigte, dass Brustkrebs in einem frühen und potenziell heilbaren Stadium der Erkrankung diagnostiziert wurde.
Zudem konnten Risikogruppen identifiziert werden, die nicht in das deutschlandweite Screening-Programm eingeschlossen werden: Obwohl das Risiko für Brustkrebs mit dem Alter steigt, war ein Viertel der Frauen, bei denen ein Tumor erkannt wurde, jünger als 50 Jahre.
In Fällen, in denen operiert werden musste, hat die Arbeitsgruppe außerdem die Gewebeproben aus Biopsien mit jenem Gewebe verglichen, das anschließend bei der Operation entfernt wurde. Der Vergleich zeigte laut den Wissenschaftlern große Übereinstimmung.
„QuaMaDi trägt erheblich zur qualitätsgesicherten Diagnostik bei und ergänzt das bundesweite Mammografie-Screening-Programm“, folgert die Arbeitsgruppe. © hil/aerzteblatt.de

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