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Ärzteschaft

Kindermediziner: Erneute Schulschließungen unbedingt verhindern

Freitag, 12. November 2021

/picture alliance, JOKER, Gudrun Petersen

Düsseldorf – Angesichts der geplanten Verschärfungen von Coronaschutzmaßnahmen appellieren Fach­mediziner, die soziale Teilhabe von Kindern und Jugendlichen aufrechtzuerhalten.

„Eine erneute Schulschließung, gar in der Fläche, muss um jeden Preis verhindert werden“, sagte der Prä­si­dent der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch, der Rheinischen Post. „Der Schulbetrieb hat eindeutig Priorität vor Veranstaltungen im Freizeitbereich sowie Kultur- und Sportveranstaltungen.“

Ähnlich äußerte sich der Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Jörg Maske, in der Rheinischen Post. „Die Schäden, die bei Kindern durch die letzten Lockdownmaßnahmen entstanden sind, sind jetzt schon ausufernd und kaum noch aufholbar – medizinisch, sozialpolitisch (soziale Schere) und auch pädagogisch“, sagte der Kinderarzt.

Die Maßnahmen müssten gewährleisten, „die soziale Teilhabe der Jüngsten in der Gesellschaft zu sichern“, betonte Dötsch. Um eine weitere Ausbreitung der Pandemie zu verhindern, seien dringend strengere Maßnahmen erforderlich. „Mit Blick auf die Kinder und Jugendlichen ist es wichtig, weiter Gratistestungen zu erhalten und ebenso den Eltern zusätzliche Krankentage zu ermöglichen.“

BVKJ-Sprecher Maske kritisierte, dass junge Menschen von der geplanten Verschärfung der Corona­schutz­­maßnahmen am stärksten betroffen seien. Bei den Kindern und Jugendlichen gebe es erneut die Maskenpflicht, dreimalige Testung pro Woche und die Androhung von Schulschließungen. „Diese Maß­nahmen dienen vor allem dem Schutz der Älteren und nicht der Kinder selbst, da sie selten schwer erkranken.“ Dagegen sei es kaum einsehbar, dass Erwachsenen viele Veranstaltungen ohne Masketragen oder sonstige Schutzmaßnahmen möglich seien.

DGKJ-Präsident Dötsch forderte mit Blick auf die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlene Immunisierung für Kinder ab zwölf Jahren, sich unbedingt daran zu halten. Für die unter Zwölfjährigen hoffe er auf eine baldige Zulassung durch die europäische Arzneimittelagentur, damit für Kinder mit er­höhtem Risiko eine Impfmöglichkeit entstehe und vermieden werden könne, dass Impfungen außerhalb der Zulassung erfolgten, sagte Dötsch: „Wie die Erwachsenen haben auch die Kinder ein Recht auf einen zugelassenen Impfstoff.“

Maske warnte beim Thema Impfungen für unter Zwölfjährige die Politik „ausdrücklich davor, jetzt schon wieder Druck auf Eltern und Kinder auszuüben, solange es noch keine STIKO-Empfehlung gibt“. „Dies hat schon im Vorfeld der Impfungen für 12- bis 17-Jährige zu einer großen Verunsicherung der Eltern geführt und war letztendlich kontraproduktiv.“ © kna/aerzteblatt.de

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