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Politik

STIKO: Auffrischimpfung für alle ab 18 Jahren empfohlen

Donnerstag, 18. November 2021

/picture alliance, Sven Hoppe

Berlin – Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat sich nach gestrigen Beratungen für Auffrischimpfun­gen gegen SARS-CoV-2 für alle Menschen ab 18 Jahren ausgesprochen. Sie hält aber zugleich weiter an der Priorisierung nach gefährdeten Gruppen und im Grundsatz am Abstand von Boosterimpfung und Zweit­impfung fest. Das teilte das Gremium heute in Berlin mit. Es handelt sich noch nicht um die finale STIKO-Empfehlung.

Dem Beschlussentwurf zufolge sollten nach STIKO-Anraten Personen mit Immun­de­fizienz, Personen im Alter ab 70 Jahren, Bewohner und Betreute in Einrichtungen der Pflege für alte Menschen sowie Personal in me­dizinischen und pflege­rischen Einrichtungen weiterhin zuerst eine Auffrischim­pfung erhalten. Auch bisher Nichtgeimpfte sollten „vordringlich geimpft“ werden, schreibt die STIKO in einer Mitteilung. Die Em­pfehlung zur Auffrisch­impfung gilt auch für Schwangere ab dem 2. Trimenon.

Die Auffrischimpfungen sollte laut STIKO zudem „in der Regel im Abstand von sechs Monaten zur letzten Impf­stoffdosis der Grundimmunisierung erfolgen“. Eine Verkürzung des Impfabstandes auf fünf Monate könne aber „im Einzelfall oder wenn genügend Kapazitäten vorhanden“ seien „erwogen werden“. Die Län­der Bayern und Berlin hatten dies in den vergangenen Tagen bereits zur Regel gemacht.

Unabhängig davon, welcher Impfstoff zuvor verwendet worden sei, sollte für die Auffrischimpfung ein mRNA-Impfstoff verwendet werden, rät die STIKO weiter.

Ziel der Ausweitung der bestehenden Auffrisch­impfempfehlung über die bisherigen Indikationsgruppen hinaus ist es der STIKO zufolge den Individual­schutz aufrecht zu erhalten und die Übertragung von SARS-CoV-2 in der deutschen Bevölkerung zu reduzieren, um „Infektionswellen abzuschwächen und zusätzliche schwere Erkrankungs- und Todesfälle zu verhindern“.

In der Mitteilung zeigt sich die STIKO besorgt über die derzeitige Coronalage. „Bereits jetzt führen die schweren COVID-19-Erkrankungen zu einer besorgniserregenden hohen Belastung der intensivmedizini­schen Behandlungskapazitäten“, schreibt das Gremium.

Grund dafür seien neben der noch zu geringen Impfquote bei der Grundimmunisierung die höhere Über­tragungsrate der Delta-Variante, der mit der Zeit nachlassende Impfschutz auch vor schwerer Erkrankung – derzeit besonders bei älteren oder vorerkrankten Menschen – sowie die Transmission von SARS-CoV-2 nicht nur durch Ungeimpfte, sondern auch durch vollständig grundimmunisierte Personen.

Die STIKO betonte, dass die Auffrischimpfung sowohl dem Selbstschutz als auch dem Schutz der Mit­men­schen dient. Sie lasse „einen längerfristigen robusten Impfschutz“ erwarten. Die epidemiologische Auswirkung durch eine verminderte Transmission würden aber „erst bei hohen Impfquoten bei Auffrisch­impfungen deutlich wirksam werden“.

Der Beschlussentwurf mit dazugehöriger wissenschaftlicher Begründung ist in dem vorgeschriebenen Stellungnahmeverfahren an die Bundesländer und die beteiligten Fachkreise gegangen. Änderungen sind daher noch möglich. Die endgültige Empfehlung der STIKO für die Auffrischung einer COVID-19-Impfung bei Personen ab 18 Jahren erscheint zeitnah im Epidemiologischen Bulletin. © may/EB/aerzteblatt.de

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