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Digitale Infrastruktur im Gesundheitswesen mit positiver Entwicklung

Donnerstag, 18. November 2021

/Chinnapong, stock.adobe.com

Berlin – Die Entwicklung der digitalen Infrastruktur im deutschen Gesundheitswesen ist nach Einschätz­ung des Beratungsunternehmens McKinsey positiv zu sehen. Allerdings sei die intersektorelle Vernetz­ung noch stark ausbaufähig, so das Ergebnis der heute vorgestellten Studie.

„Insgesamt haben sich die Rahmenbedingungen für E-Health in Deutschland weiter verbessert“, sagte Co-Autor Tobias Silberzahn, Partner bei McKinsey in Berlin. Dazu hätten seitens der Politik sieben Ge­setze mit entsprechender Fokussetzung beigetragen, die seit 2019 auf den Weg gebracht wurden. „Das Fundament für E-Health in Deutschland ist mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) und des E-Rezeptes gelegt. Jetzt muss der Innenausbau beginnen.“

Mehr als 90 Prozent der Praxen in der hausärztlichen Versorgung seien inzwischen an die Telematik­infra­struktur (TI) angeschlossen, heißt es in dem „eHealth Monitor 2021“. Die Kommunikation zwischen Kran­kenhäusern und ambulanten Ärzten erfolge beispielsweise aber immer noch zu 95 Prozent analog auf Papier.

Zudem gebe es bei den Versicherten in Sachen digitalisierte Medizin deutliche Wissenslücken. McKinsey-Partnerin Laura Richter, Co-Autorin der Studie, betonte, die Bevölkerung sei grundsätzlich digitalen Ver­sorgungsangeboten gegenüber aufgeschlossen. Allerdings müsse die Information und Aufklärung inten­siviert werden – so hätten etwa zwei Drittel der Bürger im Sommer 2021 noch nichts vom elektroni­schen Rezept (E-Rezept) gehört.

Das E-Rezept soll im kommenden Jahr flächendeckend anlaufen. Ähnlich stelle sich die Lage bei der Anfang des Jahres eingeführten elektronischen Patientenakte (ePA) dar. Entsprechend gering sei bislang auch die Resonanz auf dieses digitale Angebot.

Als positives Beispiel führt die Studie den Boom der Nutzung von Telemedizin in der Coronakrise an – die Pandemie habe in bestimmten Bereichen als „Katalysator“ gewirkt, so Silberzahn. Im vergangenen Jahr habe sich die Zahl der digitalen Sprechstunden in deutschen Arztpraxen um den Faktor 900 auf fast 2,7 Millionen erhöht – von weniger als 3.000 digitalen Arzt-Patient-Gesprächen vor COVID-19 im Jahr 2019. Außerdem habe sich die Zahl der Downloads der Top-40-Gesundheits-Apps auf 2,4 Millionen nahezu verdoppelt.

Insbesondere im Bereich der digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) sei Deutschland im internatio­nalen Vergleich ein Vorreiter. Die Möglichkeit, dass Apps von Ärzten verordnet und von den Kassen erstattet werden können, sei vorbildlich, sagte Richter. Den in Deutschland etablierten Prozess sehe man im Ausland durchaus als nachahmenswertes Beispiele, etwa in Belgien und Frankreich. © dpa/aha/aerzteblatt.de

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