Medizin
Empfehlungen zur stationären Therapie von Patienten mit COVID-19
Dienstag, 23. November 2021
Köln – Die Sterblichkeit von Patienten mit COVID-19, die stationär aufgenommen werden müssen, ist nach wie vor hoch. Um die Qualität der Versorgung zu verbessern, ist die Implementierung evidenzbasierter Therapien wichtig. Dazu wurde bereits im März 2020 eine klinische Leitlinie zur intensivmedizinischen Behandlung von Patienten mit COVID-19 verfasst. Diese Leitlinie wurde als „living guideline“ inzwischen mehrfach aktualisiert und um den gesamtstationären Bereich erweitert.
Im Deutschen Ärzteblatt stellen Stefan Kluge und Co-Autoren die Kurzfassung der aktuellen Version vor und gehen insbesondere auf die therapeutischen Empfehlungen und Neuerungen ein (DOI: 10.3238/arztebl.m2021.0374).
Während bei nicht-intensivpflichtigen Patienten und erhöhtem thromboembolischem Risiko eine therapeutische Antikoagulation erwogen werden kann, so die Autoren, hat eine therapeutische Antikoagulation bei Intensivpatienten keinen positiven Effekt. Bei hypoxämischer respiratorischer Insuffizienz werden eine Bauchlagerung und ein frühzeitiger Therapieversuch mit „continuous positive airway pressure“(CPAP)/nichtinvasiver Beatmung oder High-Flow-Sauerstofftherapie empfohlen.
IgG-seronegative Patienten ohne oder mit Low-Flow-Sauerstoffbedarf sollten mit SARS-CoV-2-spezifischen monoklonalen Antikörpern (derzeit Casirivimab und Imdevimab) behandelt werden.
Januskinase(JAK)-Inhibitoren sollten zusätzlich bei Patienten ohne oder mit Low-Flow-Sauerstoffbedarf eingesetzt werden. Alle Patienten, die mit Low-Flow-Sauerstoff, High-Flow-Sauerstoff, CPAP/nichtinvasiv oder invasiv beatmet werden, sollen systemische Kortikosteroide erhalten. Tocilizumab sollte bei Patienten mit hohem Sauerstoffbedarf und progredient schwerer Erkrankung zur COVID-19-Behandlung, aber nicht in Kombination mit JAK-Inhibitoren verabreicht werden.
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Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die nichtinvasive Beatmung, High-Flow-Sauerstofftherapie, Bauchlagerung und invasive Beatmung wichtige Elemente in der Behandlung von hypoxämischen Patienten mit COVID-19 sind. Eine Verringerung der Sterblichkeit sei für die Gabe von monoklonalen Antikörpern, JAK-Inhibitoren, Kortikosteroiden, Tocilizumab und einer therapeutischen Antikoagulation für spezifische Patientengruppen nachgewiesen worden. © Se/aerzteblatt.de

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