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Soziale Medien mit Depressionen bei Erwachsenen assoziiert

Dienstag, 11. Januar 2022

/Monkey Business, stock.adobe.com

Boston – Mental gesunde Erwachsene, die in einer Internetumfrage die Nutzung von Snapchat, Facebook oder TikTok angegeben hatten, zeigten bei einer späteren Befragung häufiger Zeichen von Depressionen. Dies kam in einer jetzt in JAMA Network Open (2021; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2021.36113) publizierten Studie heraus.

Kinder und Jugendliche leiden häufig darunter, dass Gleichaltrige in den sozialen Medien immer attrak­tiver und beliebter zu sein scheinen als sie selber. Studien haben gezeigt, dass dies bei sensiblen Teen­agern Minderwertigkeitsgefühle und Depressionen auslösen kann. Eine Studie des Psychiaters Roy Perlis vom Massachusetts General Hospital in Boston deutet darauf hin, dass auch einigen Erwachsenen die notwendige Resilienz fehlen könnte.

Der Forscher hat die Daten einer Umfrage ausgewertet, die Erwachsene regelmäßig nach ihrer Nutzung von sozialen Medien fragt. Eingestreut waren auch die 9 Fragen des Gesundheitsbogens für Patienten (PHQ-9) zur Depressivität.

Insgesamt 5.395 Teilnehmer, die bei der Umfrage einen PHQ 9-Score von weniger als 5 hatten, was die weitgehende Abwesenheit von depressiven Symptomen anzeigt, haben zu einem späteren Zeitpunkt er­neut an der Umfrage teilgenommen.

Dieses Mal hatten 482 (8,9 %) einen erhöhten PHQ 9-Score, und Perlis kann zeigen, dass darunter häufi­ger Erwachsene waren, die bei der ersten Umfrage die Nutzung von Snapchat, Facebook und TikTok angegeben hatten.

Perlis ermittelt eine adjustierte Odds Ratio von 1,53 für Snapchat, von 1,42 für Facebook und von 1,39 für TikTok, die in allen 3 Fällen signifikant war. Für die Nutzer von Instagram, LinkedIn, Pinterest, Twitter und YouTube wurde keine Assoziation nachgewiesen.

Für die Nutzer von Facebook war die Assoziation auf jüngere Erwachsene (unter 35 Jahren) beschränkt. Bei TikTok und Snapchat scheinen eher ältere Erwachsene gefährdet zu sein – wenn der Assoziation eine Kausalität zugrunde liegen sollte.

Dies lässt sich bei derartigen Untersuchungen allerdings nicht belegen. Es könnte auch sein, dass Er­wach­sene die bereits eine Neigung zu Depressionen haben, häufiger soziale Medien nutzen, wo sie dann Bestätigung für ihre fehlenden Selbstwertgefühle finden. © rme/aerzteblatt.de

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