Ärzteschaft
Ärzte fordern Prämie für medizinische Fachangestellte
Dienstag, 30. November 2021
Berlin – Die niedergelassenen Ärzte in mehreren Bundesländern setzen sich weiter für eine Coronaprämie für medizinischen Fachangestellten (MFA) ein. Erst kürzlich hatte der Bund eine erneute Prämie für das Pflegepersonal in Aussicht gestellt.
In einem Schreiben an die Landes- und die Bundesregierung verwies der Vorsitzende der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Mecklenburg-Vorpommerns (KVMV), der Hausarzt Torsten Lange, darauf, dass im Pflegebereich bereits derartige Prämien gezahlt worden seien.
Auch im öffentlichen Dienst seien solche jetzt geplant und vereinbart. Die Ärzte in Mecklenburg-Vorpommern fordern daher eine steuerfreie Coronaprämie für ihre MFA in Höhe von einmalig 1.500 Euro.
Die MFA benötigten eine Anerkennung für die Bewältigung der Pandemie und deren Folgen im niedergelassenen Bereich. Das Praxispersonal sei aufgrund der Coronapandemie einer dauernden und sehr hohen Arbeitsbelastung ausgesetzt.
Auch das hessische Ärzteparlament (LÄKH) hat auf seiner Delegiertenversammlung, den großen Beitrag der medizinischen Fachberufe bei der Bewältigung der Pandemie hervorgehoben. In einer Resolution forderten die Delegierten steuer- und sozialabgabefreie Coronasonderzahlungen aus öffentlichen Mitteln für MFA.
So habe es in der Pandemie einen „dramatischen Anstieg der geleisteten Überstunden“ gegeben. Dabei stelle gerade das Personal die erste persönliche Anlaufstelle dar und sei in zunehmendem Maße einem aggressiven und gereizten Tonfall der Patienten ausgeliefert.
„Trotz dieser widrigen Arbeitsumstände standen die bis an die Grenze der maximalen Belastbarkeit beanspruchten MFAs zuverlässig an der Seite der Ärztinnen, Ärzte und Patienten“, heißt es in der Resolution.
Diese unschätzbare Arbeit wurde bisher weder von der Politik, noch von den Medien ausreichend gewürdigt. Umso bedauerlicher sei es, dass für ambulante medizinische Fachkräfte, im Gegensatz zu den Krankenhausmitarbeitern, bis heute keine Coronasonderzahlungen aus öffentlichen Mitteln bereitgestellt worden seien.
Es sei „also dringend notwendig, dass dieser Missstand ausgeglichen wird, und steuer- und sozialabgabefreie Coronasonderzahlungen aus öffentlichen Mitteln für medizinischen Fachangestellte ausgezahlt werden.“ © dpa/EB/aerzteblatt.de

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