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Politik

Hamburg richtet Kinderimpfzentren ein

Montag, 6. Dezember 2021

/picture alliance, Laci Perenyi

Hamburg – Angesichts eher mangelnden Interesses der Kinderärzte an Coronaschutzimpfungen für Fünf- bis Elfjährige will Hamburg eigene Kinderimpfzentren einrichten. Zwar setze man in einem Drei-Säulen-Modell weiter auf die Kinderärzte, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard.

Diese erste Säule sei „sicherlich für die Kleineren in dieser Altersgruppe sehr relevant – weil ja auch viele andere Impfungen parallel anstehen.“ Daneben soll es aber auch Impfangebote in Kinderkranken­häusern geben. „Und wir planen eigene Kinder­impf­zentren, in denen wir unabhängig davon ausschließ­lich für diese Altersgruppe mit speziellem Perso­nal Kinderimpfungen anbieten können.“

Wie viele das sein und wo sie liegen werden, dazu wollte die SPD-Politikerin sich noch nicht äußern. Alle Angebote sollen aber „relativ zeitgleich an den Start gehen.“ Und die Öffentlichkeit rechtzeitig informiert werden.

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hatte den Kinderimpfstoff von Biontech/Pfizer bereits Ende November freigegeben. Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) steht aber noch aus. Es wird erwartet, dass es Mitte Dezember mit dem Impfen losgehen kann.

Das Gros der Kinderärzte ziehe nicht mit, sagte Leonhard. „Stand heute – das ändert sich ja aber immer – ist es tatsächlich rechnerisch ein knappes Viertel, das zurückgemeldet hat, sich beteiligen zu wollen.“

Ihre Behörde habe alle Praxen hinsichtlich der zu bestellenden Menge Impfstoffs angefragt. „Die Rück­meldung lautet so: Der medizinische Nutzen ist überschaubar bei dieser Altersgruppe und es gibt sehr viel wichtigere kinderärztliche Tätigkeiten, die priorisiert gemacht werden müssten, insbesondere in den durch die Erkältungssaison ohnehin belasteten Kinderarztpraxen.“

Normale Impfungen, Masernimpfungen, U-Untersuchungen – „das wird als bedeutender und mit größe­rem medizinischem Nutzen eingeschätzt“, sagte Leonhard. Von dem speziellen Impfstoff für Kinder habe Hamburg bestellt, was der Stadt rechnerisch zustehe. „Das sind 30.000 Impfdosen aus der ersten Liefe­rung des Bundes.“

Mit großem Interesse der Eltern rechnet Leonhard am Anfang, „aber viele weitere werden sich sicherlich auch trotzdem erst einmal beim Kinderarzt beraten lassen wollen. Wir werden mit einem gewissen Ange­bot starten, dass dann aufwächst im neuen Jahr.“

Die Vorbereitungen seien im vollen Gange. „Wichtig ist zu wissen, es wird ein Terminbuchungssystem geben für diese Kinderimpfungen, weil das einfach voraussetzungsvoller und zeitintensiver ist als Er­wach­sene aus der Schlange wegzuboostern.“ © dpa/aerzteblatt.de

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