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Ausland

WHO: Tausende mehr Malariatote wegen Coronapandemie

Montag, 6. Dezember 2021

Malariamücken (Anopheles maculipennis) /dpa

Genf – Im vergangenen Jahr sind erstmals seit 2000 deutlich mehr Menschen an Malaria gestorben als im Jahr zuvor. Zweidrittel der zusätzlichen 69.000 Todesfälle seien auf Unterbrechungen von Malariapro­grammen wegen der Coronapandemie zurückzuführen, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) heute in Genf.

Aber die Welt sei auch schon vor der Pandemie nicht auf Kurs gewesen, um die Malariazahlen wie ge­plant weiter deutlich zu senken. Bis 2017 wurden große Fortschritte gemacht, seitdem nicht mehr.

Große Hoffnungen werden auf einen Impfstoff gesetzt. Die WHO hatte „RTS,S“ erst im Oktober für den routinemäßigen Einsatz bei Kindern in besonders betroffenen Weltregionen empfohlen. Trotz der Coro­na­herausforderungen konnten China und El Salvador in diesem Jahr von der WHO als malariafrei zerti­fiziert werden.

Die Zahl der Infektionen stieg nach diesen Angaben 2020 um 14 Millionen auf 241 Millionen, die Zahl der Todesfälle auf 627.000. 96 Prozent der Todesfälle wurden aus Afrika südlich der Sahara gemeldet.

Die WHO hat bei den Schätzungen berücksichtigt, dass wegen der Pandemie womöglich nicht alle Mala­riatodesfälle offiziell als solche registriert wurden. Sie hat zudem die häufigsten Todesursachen bei Kin­dern unter fünf Jahren neu beurteilt. Sie geht jetzt davon aus, dass Malaria stets unterschätzt wurde. Die WHO hat die Statistiken deshalb bis zurück ins Jahr 2000 angepasst.

Südlich der Sahara betreffen 80 Prozent der Todesfälle Kinder unter fünf Jahren. Weltweit macht Malaria nach der neuen Berechnungsmethode 7,8 Prozent der Todesfälle bei Kindern dieser Altersgruppe aus.
Bislang waren die Statistiker von 4,8 Prozent ausgegangen. © dpa/aerzteblatt.de

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