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Luca-Anwender können Impfstatus mit Gesundheitsämtern teilen

Dienstag, 7. Dezember 2021

/picture alliance, Christoph Soeder

Berlin – Die Nutzer der Luca-App können künftig freiwillig ihren eigenen Impfstatus mit ihrem zustän­di­gen Gesundheitsamt teilen. Mit einer neuen Version wird die Anwendung gleichzeitig um eine ver­schlüs­selte Chatfunktion erweitert, über die personalisierte Direktnachrichten zwischen Gesundheits­ämtern und den Anwendern ausgetauscht werden können.

Diese Funktion „Luca Connect“ soll noch im Dezember aktiviert werden, kündigte Patrick Hennig, Ge­schäfts­führer der Culture4Life, heute in Berlin an. Bei der Chatfunktion setzen die Luca-Macher auf die Verschlüsselungstechnik, die auch beim Messengerdienst Signal verwendet wird.

Die Luca-App will die Zettelwirtschaft ersetzen, die bei einer analogen Erfassung der Besuche von Res­taurants, Ausstellungen und anderen Events entsteht. Die Anwendung wird allerdings seit Monaten von Datenschutzaktivisten und etlichen Sicherheitsforschern scharf kritisiert.

Sie stören sich unter ande­ren an der zentralen Datenspeicherung und halten die App für unwirksam. Zu den Luca-Skeptikern gehören auch einzelne Vertreter von Gesundheitsämtern, etwa in Berlin-Neukölln.

Luca widerspricht diesen Vorwürfen und verweist auf sein Verschlüsselungskonzept, das unter anderem mit Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC) entwickelt worden sei.

Mit „Luca Connect“ könnten Gesundheitsämter durch die freiwillig hinterlegten Daten schneller und dif­ferenzierter Risiken analysieren und dann möglicherweise gefährdete Personen individuell über Direkt­nachrichten informieren, erklärte Henning.

Die von den Anwendern zur Ver­fügung gestellten Daten – Namen, Telefonnummern und 2G-Status – könnten ausschließlich von dem zuständigen Gesundheitsamt der Region entschlüsselt und analysiert werden.

Bei dem Luca-System haben sich nach Angaben von Culture4Life inzwischen mehr als 40 Millionen Men­schen in Deutschland angemeldet. Das System wird durch Lizenzverträge mit 13 Bundesländer finan­ziert.

Die Kosten dafür summierten sich in diesem Jahr auf rund 20 Millionen Euro. Die Luca-Macher bemühen sich derzeit darum, die Jahreslizenzen mit den Bundesländern zu verlängern. Sie laufen Ende März 2022 aus.

Luca-Kritiker wie der Chaos Computer Club fordern die Bundesländer auf, die Verträge nicht zu verlän­gern und stattdessen auf die Corona-Warn-App (CWA) des Bundes zu setzen. Bei der anonymen Kontakt­erfassung mit der CWA sind allerdings die Gesundheitsämter nicht involviert. Befürworter wie die Ge­sund­heitsämter in Hamburg und Nürnberg sehen dagegen in der Luca-App eine sinnvolle Ergänzung zur CWA. © dpa/aerzteblatt.de

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