Vermischtes
Altenpflegekräfte arbeiten sehr häufig in Teilzeit
Mittwoch, 8. Dezember 2021
Wiesbaden – Fast zwei Drittel der Pflege- und Betreuungskräfte in ambulanten und stationären Einrichtungen arbeiten in Deutschland geringfügig oder in Teilzeit. Wie das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden mitteilte, waren von den 954.000 Pflege- und Betreuungskräften, die im Jahr 2019 in Pflegeheimen oder ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten tätig waren, 65 Prozent in Teilzeit tätig.
Weiter ermittelten die Statistiker, dass auch der Pflegeberuf wie viele Berufe im Bereich Gesundheit, Soziales oder Erziehung – sogenannte Care-Berufe – durch seinen hohen Frauenanteil geprägt sei: 85 Prozent waren weiblich.
Die hohe Teilzeitquote in der Pflege sei nur teilweise durch den hohen Frauenanteil in der Altenpflege erklärbar – 68 Prozent der Frauen in der Altenpflege arbeiteten zuletzt in Teilzeit. Auch bei Männern sei die Teilzeitquote in der Altenpflege mit 44 Prozent überdurchschnittlich hoch.
Auch das Alter spielt dem Bundesamt zufolge bei der Belastung im Beruf eine Rolle. Die Altersgruppe der 50- bis unter 60-Jährigen stellten mit 28 Prozent den größten Anteil des Pflegepersonals in Heimen und ambulanten Diensten. Mehr als jede zehnte Altenpflegekraft war zudem 60 Jahre und älter, nur zwei Prozent des Personals war zuletzt jünger als 20 Jahre.
Der zunehmende Bedarf an Pflege und Betreuung in einer alternden Gesellschaft schlage sich in einem Personalzuwachs in der Altenpflege nieder, so die Statistiker. Während im Jahr 2009 noch 679.000 ambulante und stationäre Pflegekräfte tätig wären, waren es 2019 rund 954.000 – ein Anstieg von 40 Prozent. Besonders die ambulanten Pflegedienste gewannen Personal in dem Zeitraum hinzu (61 Prozent).
Um den Beruf in der Pflege für Nachwuchskräfte attraktiver zu machen, wurde die Ausbildung zuletzt reformiert und die getrennten Ausbildungen aus Kranken- und Altenpflege zusammengeführt. Zum Jahresende 2020 begannen demnach 53.610 Frauen und Männer eine solche Ausbildung.
Das Statistikamt teilte zudem mit, dass im Jahr 2020 etwa 17.500 im Ausland erworbene Abschlüsse in der Alten- und Krankenpflege anerkannt worden seien. Die Coronapandemie und die damit verbundenen Einreisebeschränkungen erschwerten demnach die Zuwanderung von Fachkräften jedoch zuletzt: Zwar habe die Anerkennungen in der Alten- und Krankenpflege 7 Prozent über denen des Vorjahres gelegen, 2019 sei der Anstieg gegenüber dem Vorjahr jedoch noch bei 48 Prozent gewesen. © kna/aerzteblatt.de

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