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Ärzteschaft

Internistische Fachgesellschaften erneuern Ruf nach allgemeiner Impfpflicht

Freitag, 10. Dezember 2021

/picture alliance, Marcus Brandt

Berlin – Um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden, drängen zehn internistische Fachgesellschaften weiter mit Vehemenz auf eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus SARS-CoV-2. Eine Stellungnahme dazu koordiniert haben die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) und die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI).

„Neben Kontaktbeschränkungen, die helfen, die Inzidenzen kurzfristig zu senken, ist die konsequente Impfung zumindest der erwachsenen Bevölkerung der einzige anhaltend wirksame Weg, das Infektions­geschehen wieder unter Kontrolle zu bekommen. Die Impflicht nur für im Gesundheitssystem Tätige reicht da nicht aus“, bewertete Georg Ertl, Generalsekretär der DGIM, die aktuelle Lage.

Deutschland liege aktuell weltweit in der Spitzengruppe, was monatliche Coronainfektionsraten betrifft, so die Fachgesellschaften. In vielen Regionen Deutschlands stünden Intensivbetten nur noch einge­schränkt zur Verfügung, dadurch sei die Versorgung selbst von Notfällen deutlich erschwert, elektive Behandlungen – sogar Krebstherapien – müssten zum Teil um Wochen verzögert werden.

Man müsse derzeit zudem davon ausgehen, dass sich durch die schnelle Verbreitung der Omikron-Vari­ante noch mehr Menschen infizieren – ein durch die neue Variante erneut stark aufflammendes Infekti­onsgeschehen träfe dann auf ein bereits jetzt überlastetes Gesundheitssystem, so die Warnung.

Um die Krankheitslast und Sterblichkeit von COVID-19 zu senken und eine angemessene Versorgung für sämtliche Patienten – auch nicht COVID-19-Patienten – aufrecht erhalten zu können, müsse deshalb eine allgemeine Impfpflicht eingeführt werden.

Angesichts der hohen Zahl der durch die bisherige Impfkampagne nicht erreichten Menschen sehen die Experten der Fachgesellschaften diesen Weg als alternativlos an.

„Alle verfügbaren Daten deuten momentan darauf hin, dass die Omikron-Variante sich rasch ausbreiten und zu einem weiteren Anstieg der SARS-CoV-2-Infektionen führen wird. Diese weitere Welle droht das System endgültig zu überlasten“, betonte Bernd Salzberger, Vorsitzender der DGI. © aha/aerzteblatt.de

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