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Ausland

Russland räumt Versäumnisse bei WHO-Antrag für Coronaimpfstoff ein

Mittwoch, 15. Dezember 2021

/picture alliance, TASS, Maxim Kiselev

Moskau – Russland hat eingeräumt, für eine Anerkennung seines Coronaimpfstoffs Sputnik V der Weltge­sundheitsorganisation WHO bisher nicht alle erforderlichen Unterlagen übergeben zu haben.

„Es gibt tatsächlich irgendwelche Informationen, die man für eine Zertifizierung zur Verfügung stellen muss“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow gestern der Agentur Interfax zufolge. „Wir haben das bisher nicht gemacht, weil wir eine andere Auffassung hatten, welche Informationen das sind und wie sie über­reicht werden sollen.“

Das Eingeständnis gilt als außergewöhnlich, weil Russland immer wieder Vorwürfe erhoben hatte, es gebe politische Gründe für eine fehlende Anerkennung von Sputnik V. Auch die Europäische Arzneimittel­agentur (EMA) hat das Präparat bisher nicht zugelassen. Die Besuche von Experten der EMA und der WHO hatten sich immer wieder wegen fehlender Voraus­setzungen auf russischer Seite verzögert.

Nun werden WHO-Sachverständige im Januar in Russland erwartet, um Produktionsanlagen in Augen­schein zu nehmen. Probleme gibt es vor allem, weil Russland die geforderten Datensätze bisher nicht zur Verfügung gestellt hat. Nach Informationen von dpa müsste Russland etwa nach­weisen, dass die Pro­duktionsstätten das Präparat immer in der gleichen, einwandfreien Qualität herstellen.

Die WHO hatte eine Prüfung in Russland zeitweilig unterbrochen, weil die Antragsteller die für alle glei­chen Regeln und Verfahren nicht explizit anerkannt hatten. Um den Zulassungsprozess abzu­schließen, müssen laut WHO Inspektionen in den Herstellerfabriken aufgenommen werden. Die Organisation hat Notfallzulassungen bislang für die Coronaimpfstoffe von Biontech/Pfizer, Astrazeneca, Moderna, Johnson & Johnson, Sinopharm und Sinovac erteilt.

Russland hatte im vergangenen Jahr als erstes Land der Welt einen Coronaimpfstoff für die breite Bevöl­kerung zugelassen, obwohl Sputnik V laut Kritik von unabhängigen Medizinern noch nicht voll ausgetes­tet war. Inzwischen ist der Impfstoff nach russischen Angaben in mehr als 70 Ländern zugelassen, darun­ter in der EU etwa auch in Ungarn über eine nationale Genehmigung. © dpa/aerzteblatt.de

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