Vermischtes
Parasitologen weisen Tropenzecken in Deutschland nach
Donnerstag, 23. Dezember 2021
Stuttgart – Die Parasitologie der Universität Hohenheim in Stuttgart hat nach drei Jahren und rund 8.000 von Bürgern eingesandten Zecken ihr Projekt „Tropenzecken“ beendet. Nun liegen die Ergebnisse vor.
Der Rekordsommer im Jahr 2018 hatte das Thema Zecken und ihre Verbreitung in den Fokus gerückt. Ute Mackenstedt, Parasitologin und Zecken-Expertin an der Universität Hohenheim, hatte die Bevölkerung daher gebeten, auffällige Zecken-Funde einzusenden.
Seit Februar 2019 wurden 8.107 Funde aus ganz Deutschland eingeschickt. Die Einsendungen wurden individuell katalogisiert, die Zecken einer Artbestimmung unterzogen und untersucht.
Buntzecken der Gattung Dermacentor fanden sich unter den eingesandten 7.958 Zecken am häufigsten, gefolgt vom heimischen Holzbock Ixodes ricinus und den exotischen Hyalomma-Zecken.
Diese eingesendeten Hyalomma-Zecken wurden vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München und aus dem Institut für Parasitologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover auf verschiedene Krankheitserreger untersucht.
Die beiden Arten Hyalomma marginatum und Hyalomma rufipes stammen ursprünglich aus den Trocken- und Halbtrockengebieten Afrikas, Asiens und Südeuropas und können mit Zugvögeln nach Deutschland eingeschleppt werden.
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Sie sind potenzielle Überträger des Hämorrhagischen Krim-Kongo-Fiebers und des Arabisch Hämorrhagischen Fiebers. Zudem können sie Rickettsien übertragen, die das Zecken-Fleckfieber auslösen. Dieser Erreger wurde als einziger in den nach Deutschland eingewanderten Zecken nachgewiesen.
„Auch wenn wir das Projekt mit dem 31. Dezember 2021 beenden, haben wir sehr positive Erfahrungen mit einem bevölkerungsgestützten Projekt gesammelt. Wir hoffen, dass auch zukünftige Citizen-Science Studien der Universität auf eine so begeisterte Bevölkerung treffen“, sagte Alexander Lindau, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Parasitologie der Hochschule. © hil/aerzteblatt.de

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