Medizin
Pragmatischer Ansatz zur Reduktion potenziell inadäquater Medizin bei Älteren bleibt wirkungslos
Montag, 27. Dezember 2021
Berlin – Das Problem der Polypharmazie ist bekannt. Rund 45 % der Patienten im Alter ab 65 Jahren erhalten gleichzeitig 5 oder mehr Arzneistoffe. Im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie, deren Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe des Deutschen Ärzteblattes (DÄ) berichtet werden (Dtsch Arztebl Int, 2021; DOI: 10.3238/arztebl.m2021.0372), wurde insbesondere über Schulungsmaßnahmen steuernd eingegriffen, um eine Reduktion potenziell inadäquater Medikation sowie unerwünschter Arzneimittelinteraktionen zu erreichen.
Das Ergebnis dieser Studie nach 1 Jahr war allerdings ernüchternd. Bei Beteiligung von 137 Hausarztpraxen und mehr als 1.000 Patienten zeigte sich beim primären Endpunkt kein statistisch signifikanter Effekt.
Nach 12 Monaten war der Anteil von Patienten mit potenziell inadäquater Medikation und/oder unerwünschten Arzneimittelinteraktionen in der Interventionsgruppe nur geringfügig gesunken – bei etwa gleichbleibendem Anteil in der Kontrollgruppe.
Auch in Bezug auf die sekundären Endpunkte Lebensqualität, Hospitalisierung und Mortalität zeigten sich zwischen Interventions- und Kontrollgruppe keine nennenswerten Unterschiede.
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aerzteblatt.de
Für die Autoren ergibt sich daraus, dass künftige Interventionen eine höhere Intensität der Medikationsüberwachung erfordern; diese könnte durch digitale Steuerung der Arzneimitteltherapie oder durch einen verbesserten interprofessionellen Austausch erreicht werden. © tg/aerzteblatt.de
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