Politik
IQWiG sieht nach neuer Bewertung Anhaltspunkt für beträchtlichen Zusatznutzen von Daratumumab bei Multiplem Myelom
Dienstag, 4. Januar 2022
Köln – Neue Studienergebnisse weisen laut dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) darauf hin, dass bestimmt Patienten mit einem multiplen Myelom von einer Behandlung mit Daratumumab einen Überlebensvorteil gewinnen.
Bereits 2020 hat sich das Institut in einer frühen Nutzenbewertung mit der Frage auseinandergesetzt, ob Daratumumab in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason Erwachsenen mit einem neu diagnostizierten Multiplen Myelom, für die eine autologe Stammzelltransplantation nicht geeignet ist, einen Zusatznutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie bietet. Damals ergab sich ein Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen.
Es zeigte sich zwar ein Vorteil in der Schmerzsymptomatik, aber im wichtigen patientenrelevanten Endpunkt Gesamtmortalität ließen sich laut dem IQWiG weder Vor- noch Nachteile erkennen.
Nun liegt ein neuer Datenschnitt der Studie „MAIA“ vor und der Hersteller beantragte eine erneute frühe Nutzenbewertung. In der noch laufenden randomisierten kontrollierten Studie wird Daratumumab + Lenalidomid + Dexamethason mit Lenalidomid + Dexamethason verglichen.
„Aus den Studiendaten können maximal Anhaltspunkte, nicht aber Hinweise oder gar Belege abgeleitet werden“, stellen die IQWiG-Wissenschaftler zunächst klar. Mit dem Fortschreiten der Studie manifestierten sich aber weitere Vorteile der Therapie mit Daratumumab: Positive Effekte von jeweils erheblichem Ausmaß zeigten sich nun nicht nur beim Symptom Schmerzen, sondern auch beim Gesamtüberleben. Ein geringer Zusatznutzen zeige sich zudem bei zwei Skalen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität, ein beträchtlicher Zusatznutzen bei zwei spezifischen Nebenwirkungen.
„In der Gesamtschau überwiegen die positiven Effekte. Für Erwachsene mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom, für die eine autologe Stammzelltransplantation nicht geeignet ist, gibt es somit einen Anhaltspunkt für einen beträchtlichen Zusatznutzen von Daratumumab + Lenalidomid + Dexamethason gegenüber Lenalidomid + Dexamethason“, lautet das Fazit der IQWiG-Arbeitsgruppe. © hil/aerzteblatt.de

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