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Ärzteschaft

Praxen können Molnupiravir für COVID-19-Risiko­patienten verordnen

Dienstag, 4. Januar 2022

/rarrarorro, stock.adobe.com

Berlin – Niedergelassene Ärzte können seit dieser Woche das oral anwendbare antivirale Medikament Molnupiravir verordnen. Das Präparat soll zur Behandlung von nicht hospitalisierten Pa­tienten mit COVID-19 ohne zusätzlichen Sauerstoffbedarf, aber mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf eingesetzt werden. Darauf weist die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hin.

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hatte Molnupiravir im November 2021 eine Notfallzulassung erteilt. Das Mittel ist in der Europäischen Union (EU) darüber hinaus noch nicht zugelassen, wird aller­dings von der Bundes­re­gierung rechtmäßig in Verkehr gebracht. Sie hat von Molnupiravir (Merck Sharp & Dohme) mit dem Handelsnamen Lagevrio zunächst 80.000 Dosen beschafft.

Daten aus der für die Zulassung eingereichten Studie zeigen laut der KBV, dass bei Gabe über fünf Tage (2 x 800 mg/Tag) die Hospitalisierungs- und/oder Sterberate gegenüber Placebo um etwa 30 Prozent niedriger liegt.

Laut der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) und des Ständigen Arbeitskreises der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hoch-pathoge­ne Erreger (STAKOB) soll das Arzneimittel nur bei bestimmten Konstellationen eingesetzt werden.

Entscheidungskriterien sind danach vor allem hohes Alter und das Vorliegen mehrerer Risikofaktoren wie Adipositas, Diabetes, chronische Niereninsuffizienz, Krebs sowie Herz- und Lungenerkrankungen.

Der Bund sieht ein spezielles Verfahren zur Verordnung und Belieferung des Arzneimittels vor. Danach können Ärzte nach patientenindividueller Risikoabwägung die Verordnung ausstellen und diese direkt an eine Apotheke übermitteln, sobald ein positives Testergebnis vorliegt.

Die Einnahme von Molnupiravir sollte innerhalb von fünf Tagen nach Einsetzen von COVID-19 Sympto­men beginnen. Die empfohlene Dosis beträgt 800 mg (vier 200mg-Kapseln) oral alle zwölf Stunden an fünf aufeinanderfolgenden Tagen.

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat in einem Informationsblatt Hinweise für die Anwendung des Medikaments zusammengestellt. Danach darf Lagevrio unter anderem nicht von Schwangeren oder gebärfähigen Frauen, die keine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden, eingenommen werden.

Die Apotheken dürfen die Arzneimittel nur auf Grund einer ärztlichen Verordnung beim Großhandel bestellen und an den Patienten zusammen mit den Anwendungshinweisen abgeben.

„Vertragsärztinnen und -ärzte stellen die Verordnung auf dem Arzneimittelrezept (Muster 16) aus. Als Kostenträger geben sie – wie beim COVID-19-Impfstoff – das Bundesamt für Soziale Sicherung mit dem IK 103609999 an“, informiert die KBV. © hil/aerzteblatt.de

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Kommentare

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Avatar #603158
Christian Schröder
am Mittwoch, 5. Januar 2022, 11:50

Antikörper?!

Leider ist der Fehler im Textschipsel auf der Hautpseite immer noch drin. Sehr schade.
Avatar #104741
urgestein
am Dienstag, 4. Januar 2022, 18:48

Versetzungsgefährdet

Wie kann ein Fachjournalist (?) !auf die Idee kommen, dass ein monoklonaler Antikörper, der systemisch wirken muss, als Tablette gegeben werden kann.
Avatar #982816
HugoErdbeer
am Dienstag, 4. Januar 2022, 16:06

Kein monoklonale Antikörper

Es handelt sich bei Molnupiravir nicht um einen monoklonalen Antikoerper. Molnupiravir wird zu Ribonukleosid-Analogon N-Hydroxy-Cytidin metabolisiert und in der Zelle zu und zu Ribonukleosid-Triphosphat phosphoryliert. NHC-TP wird in die vireale RNA integriert und hemmt die Replication.

Da ist uns leider ein Fehler unterlaufen. Vielen Dank für den Hinweis.

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