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Medizin

Coronaimpfung verzögert laut US-Studie die Periode bei Frauen leicht

Freitag, 7. Januar 2022

/natus111, stock.adobe.com

Washington – Die Coronaimpfung kann bei Frauen offenbar die Periode leicht verzögern. Das geht aus einer gestern im Fachjournal Obstetrics & Gynecology (2022; DOI: 10.1097/AOG.0000000000004695) veröffentlichten US-Studie hervor.

Demnach setzte bei geimpften Frauen die Blutung etwa 1 Tag später ein als bei ungeimpf­ten Frauen. Die Dauer der Monatsblutung wurde demnach jedoch nicht beeinflusst. Den Forschern zufol­ge sind die Aus­wirkungen der Impfung auf die Periode gering und voraussichtlich nur vorübergehend.

Die Wissenschaftler hatten anonymisierte Daten einer App zur Überwachung der Fruchtbarkeit bei Frau­en im Alter von 18 bis 45 Jahren, die keine hormonelle Verhütung verwenden, ausgewertet. Etwa 2.400 Frauen in dem Datensatz waren geimpft, die meisten mit Biontech/Pfizer (55 %) gefolgt Moderna (35 %) und Johnson & Johnson (7 %). Als Vergleichsgruppe wurden die Daten von 1.500 ungeimpften Frauen herangezogen.

Die Forscher verglichen Daten aus 3 aufeinanderfolgenden Zyklen vor der Impfung mit 3 Zyklen während und nach der Impfung. Bei den ungeimpften Frauen waren es 6 aufeinanderfolgende Zyklen. Im Durch­schnitt war die 1. Impfstoffdosis mit einer Verlängerung der Zyklusdauer um 0,64 Tage und die 2. Dosis mit einer Verlängerung um 0,79 Tage verbunden.

Die Hauptautorin der Studie, Alison Edelman von der Oregon Health & Science University, erklärte, dass die Ergebnisse der Studie „sehr beruhigend“ seien und diese Frauen, die nach einer Impfung Veränderun­gen an ihrer Periode bemerkt hatten, bestätige. Die Studie könnte auch dazu beitragen, Fehlinformatio­nen zu dem Thema im Netz zu entkräften.

Die geringfügige Verlängerung des Menstruationszyklus ist klinisch nicht signifikant. Jede Veränderung von weniger als 8 Tagen wird von der Fachgesellschaft International Federation of Gynecology and Ob­stetrics als normal eingestuft. Zyklen dauern in der Regel etwa 28 Tage, aber die genaue Dauer variiert von Frau zu Frau und auch im Laufe des Lebens. Sie kann sich auch in Zeiten von Stress verändern.

Die Veränderung im Zusammenhang mit der Impfung könnte den Forschern zufolge auf eine Reaktion des Immunsystems auf den Impfstoff zurückzuführen sein. Ein hochgefahrenes Immunsystem könnte sich demnach auf die sogenannte Hypothalamus-Hypophysen-Eierstock-Achse auswirken, die Edelman als „Autobahn der Kommunikation zwischen Gehirn und Eierstöcken und Gebärmutter“ bezeich­ne­te.

Insbesondere scheint die Produktion von Entzündungsproteinen, den so genannten Zytokinen, die Art und Weise zu stören, wie diese Achse den Zeitpunkt der Menstruationszyklen reguliert. Die Veränderun­gen scheinen am ausgeprägtesten zu sein, wenn die Impfung früh in der Follikelphase stattfindet, die am 1. Tag der Menstruation beginnt und mit dem Beginn des Eisprungs endet. Wenn 2 Impfungen mit Bion­tech oder Moderna auf denselben Zyklus fielen, verzögerte sich die Blutung im Schnitt um 2 Tage.

Die Forscher wollen nun weitere Daten sammeln, um eine langfristige Rückkehr der Zyklen zum Aus­gangswert zu bestätigen. Außerdem wollen sie weltweit Daten erheben, um Unterschiede zwischen ein­zelnen Impfstoffen zu untersuchen. © afp/aerzteblatt.de

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