Vermischtes
Umfrage: Bürokratie lähmt Pflegekräfte
Freitag, 7. Januar 2022
Hamburg – Die meisten Pflegekräfte wünschen sich weniger Bürokratie und mehr Zeit für die Patienten. Das geht aus einer bundesweiten Befragung von 200 Pflegekräften aus Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanter Versorgung Ende 2021 durch das Marktforschungsinstitut Schlesinger im Auftrag der Asklepios Kliniken hervor.
Demnach wendet knapp ein Viertel der Pflegenden über die Hälfte der Arbeitszeit für Bürokratie auf, zwei Drittel der Befragten stellten in den vergangenen fünf Jahren eine deutliche Zunahme der Bürokratie fest.
„Gerade in Anbetracht des massiven Fachkräftemangels in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen muss diese Ursache für Unzufriedenheit im Pflegeberuf angegangen und die Belastung durch Dokumentation und Bürokratie deutlich verringert werden “, sagte Kai Hankeln, Chief Executive Officer der Asklepios Kliniken.
Denn obwohl der Befragung zufolge zwei Drittel der Pflegenden Gehaltsteigerungen in den vergangenen drei Jahren erhielten, wirkten sich diese praktisch nicht auf die Zufriedenheit aus. 17 Prozent gaben an, mit ihrer Entlohnung unverändert unzufrieden zu sein, ein Viertel ist weiterhin zufrieden und die Mehrheit empfindet es immer noch als teils/teils.
„Dass sich die teilweise deutlichen Gehaltssteigerungen der Pflegekräfte in den letzten Jahren, mit denen sie jetzt zu den mit am besten bezahlten Ausbildungsberufen zählen, überhaupt nicht auf die Zufriedenheit ausgewirkt haben, sollte uns zu denken geben“, erklärte Hankeln.
Deshalb müssten neben der Diskussion um ein angemessenes Gehalt auch andere Aspekte in den Fokus rücken, die für die berufliche Zufriedenheit sehr wichtig seien wie zum Beispiel die gesellschaftliche Wertschätzung.
„Klatschen auf Balkonen hilft nicht, wenn gleichzeitig ein mediales Dauerfeuer ohne Unterlass suggeriert, wie furchtbar der Pflegeberuf doch sei und so Missstimmung und den Pflexit befördert“, sagte Hankeln. © hil/sb/aerzteblatt.de

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